Fotos: byou/effekt
Historisches
Seit Mitte des 19. Jahrhunderts sind die Weinlagen in Mazon (Gemeinde Neumarkt) für den Anbau dieser edlen Rebsorte bekannt. Dort wurde auch der heute noch geläufige und bei Kennern nur allzu verständliche und beliebte Begriff „Blauburgunder-Himmel“ für das Herzstück des Blauburgunder Anbaugebietes geboren. Dies wohl auch der Grund dafür, dass Neumarkt zusammen mit Montan seit nunmehr über 10 Jahren Austragungsort der Blauburgundertage ist. Als Vergleichsverkostung gestartet, hat sich der inzwischen in der Weinbranche anerkannte Nationale Blauburgunderwettbewerb und ein attraktives Rahmenprogramm entwickelt, das aus dem Frühjahrsweinkalender nicht mehr wegzudenken ist. Diese Veranstaltung hat zweifelsohne auch dazu beigetragen, dass sich der Blauburgunder als eine der wertvollsten Südtiroler Rotweinsorten etabliert hat und mit zu den Leitsorten der Südtiroler Weinwerbung zählt.
Nationaler Blauburgunderwettbewerb
Die sich aus dem 8. Nationalen Blauburgunder-Wettbewerb ergebenden Resultate werden anlässlich der Eröffnung der 11. Blauburgundertage Südtirol am 21. Mai 09 bekanntgegeben. Hierfür wurden 255 Betriebe (85 aus Südtirol und 170 aus dem restlichen Italien) angeschrieben, von denen 77 sich der strengen Verkostungskommission unterworfen haben. Neben dem Ablauf der Fachverkostung, hat die Sektion Kellerwirtschaft des Versuchszentrum Laimburg heuer erstmals auch die 19 köpfige Fachjury von Experten und Weinkennern bestimmt.
Weinzeitreise & Programm
Als „önologische Zeitreise“ bezeichnet Dipl. Ing. Armin Kobler neben dem Weinprojekt „Pinot Ötzi“ eine der beiden heuer neuen Programmhöhepunkte, die Vertikalverkostung von 8 ausgewählten Jahrgängen Blauburgunder "Kreuzbichler" J. Brigl Weinkellerei & Weingüter, aus den Jahren 1951-1990 im Steinerhaus in Neumarkt (Do., 21.05.09, 16:00 Uhr).
„Im richtigen Moment getrunken, kommt jede Sorte zu ihrer Geltung…“, sagt der Montaner Weinfachmann Günther Haas, der seit heuer dem Organisationskomitee der Blauburgundertage Südtirol, als Präsident vorsteht und damit den bisherigen Präsidenten Hubert Ursch ablöst. Mit Fachwissen, Vorfreude, Teamgeist und Spannung blickt er den beiden Veranstaltungstagen entgegen.
Geboten werden heuer erstmals auch zwei Verkostungsseminare: Die Südtiroler Winzerin Michela Carlotto bietet am Fr., 22.05.09, (09:30 Uhr Kollerhof, Mazon) in italienischer Sprache 6 verschiedene Blauburgunder aus dem Wettbewerb zur Verkostung. Der Südtiroler Winzer und internationale Weinexperte Peter Dipoli lädt zur Verkostung von ausgewählten internationalen Blauburgundern ebenfalls am Fr., 22.05.09 (09:30 Uhr, Goldener Löwe, Montan). Die Blauburgundertage Südtirol werden mit dem Blauburgunderfest im Dorfzentrum von Neumarkt mit Ausschank von Blauburgundern und typischen Unterlandler Gerichten (22.05.09, ab 18:00 Uhr) und mit einem Blauburgunder-Abendessen mit Verkostung der Siegerweine im Gasthof Goldener Löwe in Montan (Direktanmeldung) abgerundet.
Projekt Pinot Ötzi
Bei einem guten Glas Wein unter Freunden kam die Diskussion auf, wie sich die Höhe bei der Lagerung auf den Reifeprozess des Weines auswirkt. Um dieser interessanten Frage nachzugehen, wurde ein komplexes Projekt im Schnalstal gestartet: Eine Vinschger-Cuvèe aus je 50% Blauburgunder Jahrgang 2006 vom Weingut „Falkenstein“ (Naturns) und 50% vom Weingut „Unterortl“ (Juval) wurde zusammengeschnitten und in drei Barriquefässern aufgeteilt. Je ein Fass Blauburgunder wurde mehr als ein Jahr lang auf Reinhold Messners Schloss Juval (900 m ü.d.M.) am Eingang des Schnalstal, eines auf dem Gasthof Oberraindlhof (1500 m ü.d.M.) und eines im höchsten Hotel der Alpen, dem „Berghotel Grawand“ (3212 m ü.d.M) gelagert, nur wenige Kilometer von der Fundstelle des „Mannes aus dem Eis“ . Daher auch der Name Pinot „Ötzi“.
Diese drei Weine wurden beim Blauburgunderwettbewerb bewertet und können im Rahmen der Publikumsverkostungen in Neumarkt und Montan degustiert werden.
Nähere Informationen unter: blauburgunder.it