Fotos und Text: FWS/CR
Auch der Verein der Freien Weinbauern Südtirol (FWS) ist sich inzwischen bewusst, dass aufgrund der von immerhin 80 FWS-Mitgliedern erzeugten Produktionsmenge (auf 300 ha 2 Millionen Flaschenproduktion jährlich) Wein nicht nur in Südtirol getrunken werden kann.
„Der einheimische Markt ist an Qualitätsweinen schon ziemlich gesättigt. Auch in diesem Bereich können wir einen Verdrängungswettbewerb feststellen“, sagt FWS-Vizepräsident Peter Dipoli und weiter: „Umso wichtiger ist es, unsere schönen Weißweine, vor allem aber auch unsere Rotweine nicht nur am italienischen Markt zu bewerben, sondern damit auch im Ausland aufzutreten!“
Bekannterweise trinken die Schweizer gern gute und „schwere“, also kräftige Rotweine (aus Tradition den St. Magdalener, Bordeauxsorten und Lagrein) und somit bot die Großstadt Zürich für 29 Winzer aus Südtirol eine einmalige Gelegenheit, um ihre Produkte vorzustellen um neue Netzwerke zu knüpfen.
Zürich also als gezielt richtige Adresse.
Der schönste Saal des Zunfthauses zur Saffran im Zentrum Zürichs, bot ein angenehmes Ambiente für das Fachpublikum und die Vielzahl der interessierten Privatbesucher. Der Andrang und das Echo sowie die Kommentare der Besucher waren sehr positiv. Besonders einige Experten zeigten sich in Kommentaren überrascht von der durchgängig gebotenen hohen Qualität durch die Selbstvermarkter und waren von der Vielzahl an individuellen Weinen begeistert.
In einer geführten Degustation, haben einige anwesende Weinbauern knapp 40 angemeldete Gäste in die Philosophie „Vom Rebschnitt bis zur Abfüllung der Flasche – alles aus einer Hand“ eingeführt und sind auf die Merkmale der roten Leitsorten Südtirols eingegangen.
Die Veranstaltung im Zunfthaus wurde mit Hilfe der kompetenten Zusammenarbeit von Thomas Vaterlaus (Redakteur Vinum), der als Promotor für die Südtiroler Weine in der Schweiz zuständig ist, organisiert.
Die Aussteller sind sich einig, diese Veranstaltung auf solch fruchtbringendem Nährboden – sei es für die Produzenten, als auch für die Konsumenten – schon bald zu wiederholen.
Auf jeden Fall war diese Veranstaltung nicht nur für die teilnehmenden Betriebe zweifelsohne erfolgreich, sondern hat die gesamte Südtiroler Weinwelt mit ihrem vielfältigen Sortiment dem weininteressierten Schweizer Fachhandel, wie auch der Gastronomie und den Privatkonsumenten im Gastgeber Nachbarland näher gebracht.
An der Veranstaltung hat auch der Schweizer Weinjournalist und Buchautor Martin Kilchmann, der zurzeit am ersten Buch über die FWS schreibt, teilgenommen. Er hat in der Sonntagsbeilage der Züricher Zeitung diesen Event immerhin als einen „Volltreffer“ betitelt und stimmt mit seinem Untertitel in die Philosophie der FWS mit ein, wenn er schreibt: „Manchmal muss man klein bleiben, um gross zu werden“.
Der Artikel von Martin Kilchmann: 2008-11-02_sonntagszeitung_zuerich_89