landesfhrungBauernjugend hat neue Landesführung gewählt – Erstmals Jungbergbauernpreis an Jungbäuerin vergeben.
Heute Sonntag, den 8. März fand im Waltherhaus von Bozen die 39. Mitgliederversammlung der Südtiroler Bauernjugend statt. Unter dem Motto „SBJ – 40 Jahre für Land und Jugend“ feierte die SBJ ihr 40-jähriges Jubiläum. Der Festgottesdienst im Dom von Bozen und der Einzug ins Waltherhaus waren feierliche Höhepunkte. Auch ein Rückblick auf 40 Jahre Südtiroler Bauernjugend stand auf der Tagesordnung. Passend zum Tag der Frau wurden erstmals in der Geschichte des Raiffeisenjungenbergbauernpreises eine Jungbäuerin und ihre Familie ausgezeichnet. Spannender Höhepunkt war die Wahl der Landesführung durch die Mitgliederversammlung.

Foto Landesführung: von links: Veronika Willeit (Landesleiterin-Stellvertreterin), Marion Corazzari (Landesleiterin-Stellvertreterin), Elisabeth Wenter (Landesleiterin), Hannes Dosser (Landesobmann), Alfred Sinner (Landesobmann-Stellvertreter), Kajetan Vill (Landesobmann-Stellvertreter)

Der Festtag der Südtiroler Bauernjugend begann mit einem feierlichen Gottesdienst im Dom von Bozen. Dekan Bernhard Holzer stimmte mit den richtigen Worte auf den Tag ein: „ Wenn etwas Zukunft haben soll, dann ist es am besten in den Herzen der Jugend aufgehoben. Das hat man schon damals erkannt und aus diesem Grund ist die Südtiroler Bauernjugend gegründet worden. Nun, 40 Jahre später, kann die SBJ mit Freude und mit Dankbarkeit zurück auf 40 Jahre erfolgreiche Jugendarbeit blicken.“ Der Gottesdienst wurde von der eigens zum 40sten gegründeten und 60 Köpfe starken Bauernjugend-Musikkappelle umrahmt. Im Anschluss an die heilige Messe wurde ausgehend vom Dom, über den Walther- und Kornplatz, durch die Lauben-, Weintraubengasse und Laurinstraße ins Waltherhaus eingezogen wo um 10 Uhr unter dem Motto „SBJ – 40 Jahre für Land und Jugend“ die 39. Mitgliederversammlung der Südtiroler Bauernjugend begann. Gut 700 Mitglieder aus dem ganzen Land sowie zahlreiche Ehrengäste und Freunde der Bauernjugend wohnten der Versammlung bei.

Rückblick auf 40 Jahre für Land und Jugend

Im Anschluss an den Tätigkeitsbericht, den Kassabericht und der Neuwahl der Rechnungsrevisoren und des Schiedsgerichts folgte ein Rückblick auf 40 Jahre kontinuierliche Jugendarbeit. „Die heutige Mitgliederversammlung ist Anlass um inne zu halten und den Einsatz aller jener zu würdigen, die in und für die Südtiroler Bauerjugend zum Wohl der bäuerlichen und ländlichen Jugend unseres Landes tätig waren“, das betonten der scheidende Landesobmann Georg Reden und die Landesleiterin Elisabeth Wenter. „Die Rückschau soll Ansporn sein, das Erreichte in die Zukunft weiterzutragen und Neuem Raum zu geben“, so das Führungsduo.

Jungbäuerin erhält Raiffeisenjungbergbauernpreis

Anlässlich des 10jährigen Bestehens der Südtiroler Bauernjugend wurde 1979 die jährliche Verleihung eines Preises an eine junge Bergbauernfamilie beschlossen. Bei der heutigen Mitgliederversammlung konnte der Raiffeisenjungbergbauernpreis zum 29. Mal übergeben werden. Verliehen wurde der Preis von Heiner Nicolussi-Leck, Obmann des Raiffeisenverbandes. Ausschlaggebend bei der Verleihung mit dem Raiffeisenjungbergbauernpreis sind nicht die Bedürftigkeit einer Familie, sondern vor allem ihre Beispielhaftigkeit und ihr Einsatz für die Berglandwirtschaft. Gemäß dem Rotationsprinzip zwischen den SBJ-Bezirken, ging der diesjährige Raiffeisenjungbergbauernpreis in den Bezirk Eisacktal. Zum ersten Mal ging dabei der Preis an eine Jungbäuerin und ihre Familie (siehe Bericht).

Neue Landesführung gewählt

Insgesamt stellten sich acht Kandidatinnen und Kandidaten der Wahl, davon nur mehr zwei amtierende Landesführungsmitglieder. Landesobmann Georg Reden konnte sich auf Grund der statuarisch festgelegten Altersbeschränkung nicht mehr der Wahl stellen. Um das Amt und damit um seine Nachfolge bewarben sich zwei Kandidaten: der ehemalige Bezirksobmann des SBJ-Bezirks Meran Hannes Dosser und der derzeitige Landesobmann-Stellvertreter Harald Mair. Als der scheiden Landesobmann und Wahlleiter Georg und Reden um 13.30 Uhr das Wahlergebnis bekannt gab, war die Spannung zum Greifen nahe. Mit 416 Stimmen entschied der 28 jährige Schenner Hannes Dosser das Rennen um die Obmannschaft für sich. Auf Harald Mair entfielen 173 Stimmen. Die neuen Stellvertreter von Hannes Dosser sind der mit 464 Stimmen gewählte Alfred Sinner(28) aus Prags und der mit 231 Stimmen gewählte Kajetan Vill (23) aus Schlanders. Mit 139 Stimmen und damit als Drittgereihter ist Peter Stockner (32) aus St. Andrä nicht in der neuen Landesführung vertreten. Die Signaterin Elisabeth Wenter (28) wurde mit stolzen 493 Stimmen bereits zum zweiten Mal als Landesleiterin bestätigt. Ihre Stellvertreterinnen für die nächsten zwei Jahre sind die 21jährige Marion Corazzari aus Gries und die 28jährige Veronika Willeit aus Pfalzen. Corazzari erhielt 453 Stimmen und Willeit 343.

Bewegender Abschied

Sehr bewegend waren die Abschiedsworte des bisherigen und allseits beliebten SBJ-Landesobmann Georg Reden. Gerne gab Reden seine Aufgabe nicht ab, denn die Bauernjugend war in der Vergangenheit sein Lebensinhalt wie er in seiner Rede betonte.

Landesleiterin Eilsabeth Wenter nutzte die Gelegenheit um Danke zu sagen. „Mit dem heutigen Abgang von Georg Reden geht eine Ära zu Ende und seine Nachfolger werden es nicht leicht haben in seine Fußstapfen zu treten.

Der neuen Landesführung wünschte Georg Reden für die Zukunft alles Gute und viel Erfolg bei ihrer Arbeit für die ländliche und bäuerliche Jugend.


Jungbergbauerpreis geht an junge Weitentalerin

Ein schöner Zufall: Passend zum 8. März, dem Tag der Frau, konnte erstmals in der Geschichte der Raiffeisenjungbergbauernpreis an eine Jungbäuerin und ihre Familie verliehen werden. Der Preis wurde ihm Rahmen der 39. Mitgliederversammlung der Südtiroler Bauernjugend übergeben. Die Verleihung ist Zeichen der Anerkennung und Wertschätzung für viele junge Bergbauernfamilien in Südtirol, die das Berggebiet und das Land kulturell und lebendig erhalten. Die Auszeichnung nahm Heiner Nicolussi-Leck, Obmann des Raiffeisenverbandes Südtirol vor. In seiner Rede unterstrich er den Symbolwert des Raiffeisenjungbergbauernpreises: „Sich heuterjbbp wirtschaftlich zu behaupten ist am Bergbauernhof eine doppelte Leistung und der wirtschaftliche Ertrag steht in keinem richtigen Verhältnis zum Arbeitsaufwand. Der Raiffeisen-Jungbergbauernpreis ist daher vor allem eine symbolische Anerkennung für die Arbeit der bäuerlichen Jugend am Berg“.

Foto RJBBP: von links: Sonya Weissteiner, Bernhard Weissteiner mit Sohn Jonas, Heiner Nikolussi-Leck (Obmann des Raiffeisenverbandes Südtirol)

Im Jahr 2009 geht der Raiffeisenjungbergbauerpreis ins Eisacktal nach Weitental. Hoch über dem Dorf in steilem Gelände steht dort der Lechnerhof. Seit 4 Jahren ist Sonya Weissteiner die Chefin am Hof. Sie hat den Hof von ihrem Vater Ferdinand, dem noch recht jungen Altbauern, übernommen. Der Hof befindet sich auf einer Höhe von 1.350 Metern, ist mit 104 Erschwernispunkten in die Höfkartei eingetragen und wird mustergültig geführt. Die junge Bäuerin ist Mutter eines zweijährigen Sohnes und erwartet in Kürze ihr zweites Kind. Bei der Arbeit zur Seite steht ihr ihr Mann Bernhard sowie die Eltern. Auf dem Hof lebt noch die Großmutter. Nach der Mittelschule absolvierte Sonya die Fachschule für Landwirtschaft in Dietenheim bei Bruneck. Anschließend besuchte sie die ehemaligen Haushaltungsschule Rieplhof/Wiesen bei Sterzing. Die Arbeit auf dem Hof, die freie Zeiteinteilung, und das Leben im Gleichklang mit der Natur habe ihr immer schon gefallen und da der Bruder kein Interesse zeigte den Hof zu übernehmen über nahm Sonya im Alter von 27 Jahren den Hof.

SBJ-Bezirksobmann Benjamin Überbacher und SBJ-Bezirklsieterin Elisabth Vikoler betonten in der Laudatio, „dass die Verleihung des Raiffeisen-Jungbergbauernpreises ein Dank und gleichzeitig ein weiterer Ansporn für den Einsatz und den Fleiß sein soll, den die junge Familie aufbringt, damit der Lechnerhof auch in Zukunft bestehen kann.