Ausnahmen
abgeschlossen.
Der
Vinschgauer
Weinbauverein ließ das Traubenjahr 2009 für sein
Anbaugebiet durch den Winzer Martin Pohl aus
Kastelbell beurteilen, der für die Entwicklung aller
Rebsorten
überaus
zuversichtlich ist
und dem
Rieslings-Jahrgang
beste
Voraussetzungen
bescheinigt.
Winzer Martin Pohl vom Köfelgut beurteilte für den Vinschgauer Weinbauverein
das Traubenjahr 2009
Die Winzer des Vinschgauer Weinbauvereins haben die
Traubenlese bis auf ganz wenige Ausnahmen bereits
abgeschlossen. Nicht nur Winzer, sondern auch Wein-
liebhaber stellen jedes Jahr die Frage, wie der diesjährige
Wein wohl werden wird. Um dieser interessanten Frage
nachzukommen, hat der Vinschgauer Weinbauverein das
Traubenjahr 2009 für sein Anbaugebiet durch den Winzer
Martin Pohl aus Kastelbell beurteilen lassen:
Die klimatischen Bedingungen machten das Jahr 2009 zu
einem besonderen Traubenjahr,
da der
Winter im
Vinschgauer Weinbaugebiet bis Ende März anhielt; so waren
die Weinbergböden bis Anfang April gefroren und gekenn-
zeichnet von Minustemperaturen. Der Mai brachte dann für
die Jahreszeit durchschnittliche Temperaturen und die Reben
konnten so die zügige Vegetationsphase positiv ausnutzen.
Somit blühten die Reben Anfang Juni bei guten Witter-
ungsbedingungen – die durchschnittlichen Temperaturen
lagen bei ca. 20-25° C – und die Befruchtung der Beeren
war überaus gut. In den Sommermonaten Juli und August
gab es im Durchschnitt liegende Niederschlagsmengen und
Temperaturen. Jedoch waren im Unterschied zu vergangen-
en Jahren die Nächte in dieser Vegetationsperiode deutlich
wärmer, sodass in dieser Zeit ein Wachstumsvorsprung
sowohl in der Vegetation als auch im Beerenwachstum
zustande kam, der dann für das restliche Jahr anhielt.
Die Traubenreife begann bereits im Juli und ging auch im
August zügig voran, sodass durch die günstigen Bedingung-
en im September die Traubenlese für Weißburgunder und
Müller-Thurgau bereits um den 10. September beginnen
konnte. Bei den anderen Traubensorten Blauburgunder,
Zweigelt und Gewürztraminer war die Lese auch ungefähr
eine Woche früher, jedoch die Spätsorte Riesling erreichte
ihre physiologische Reife erst Ende Oktober wie im
Durchschnitt der Jahre.
Über die Weinqualität 2009 im November zu sprechen, ist
teilweise verfrüht, da bei vielen Weinen gerade erst die
Alkoholgärung abgeschlossen ist und die Weine sich erst
entwickeln müssen. Bei den früh reifenden Sorten Weißbur-
gunder und Müller-Thurgau ist die Entwicklung der Weine
etwas weiter fortgeschritten. Hier kann man durchaus ein
positives Urteil abgeben. Bei Blauburgunder, Gewürztra-
miner und Zweigwelt ist zum heutigen Zeitpunkt die
Alkoholgärung noch im Gange oder kurz vor dem Abschluss:
Allgemein lassen sich diese Weine noch schwer bewerten,
jedoch wo genügend Gesamtsäure – bei Weiß- und Rot-
weinen – vorhanden ist, werden auch diese Sorten eine gute
bis ausgezeichnete Qualität erreichen. Der Riesling ist
teilweise noch in der Gärphase und somit nicht leicht zu
bewerten – die Voraussetzungen für einen besonderen
Rieslings-Jahrgang 2009 sind jedoch in jedem Fall gegeben!
Insgesamt lässt sich das heurige Traubenjahr
als
außergewöhnlich einstufen: Später Vegetationsaustrieb und
dennoch teilweise sehr frühe Lese. Als Weinjahrgang kann
man 2009 bereits jetzt positiv bis sehr gut bewerten. Für ein
abschließendes Urteil wird man die Weinreife absolut
abwarten müssen, was für die Weiß- und Vernatschweine im
Frühjahr bis Sommer 2010 und für die gehaltvollen Rotweine
Zweigelt und Blauburgunder erst in einem Jahr möglich sein
wird.