In Neumarkt und Montan dreht sich heuer erneut alles um den Blauburgunder. Die ersten Stöcke dieser edlen Rebe wurden in Südtirol um die Mitte des 19. Jahrhunderts gepflanzt, mittlerweile nimmt sie rund 337 Hektar, also rund 6,5 Prozent der gesamten Südtiroler Weinanbaufläche, ein. Für diese unglaublich launische und schwierige Rebsorte sind die passende klimatische Lage und die richtige Bodenbeschaffenheit wichtige Voraussetzungen. Außerhalb ihres Ursprungsortes Burgund wird sie daher nur in wenigen, klar definierten Gebieten angebaut, so zum Beispiel in den Gemeinden Neumarkt und Montan, den zwei Weindörfern im Unterland, wo diese Rebsorte ideale Anbaubedingungen vorfindet.
Den Auftakt der Veranstaltung zu Ehren des Blauburgunders bildete der neunte nationale Blauburgunderwettbewerb am 6. und 7. April. Dabei wurden 79 Weine aus acht italienischen Regionen bewertet. Wie in den vergangenen Jahren wurde die Verkostung in Zusammenarbeit mit dem Versuchszentrum Laimburg ausgetragen, heuer unter der Leitung von Ulrich Pedri.
Ganz neu war dieses Jahr die Verkostungsweise: Während in der Vergangenheit bei den Wettbewerben 19 einzelne Verkoster die Weine bewerteten, führte man 2010 die sogenannte „Tischverkostung” ein. Dabei wurden für insgesamt 19 Tische jeweils drei Fachleute ausgelost, die in der Gruppe die Weine verkosteten und ein gemeinsames Urteil fällten. Die 19 Urteile wurden dann vom Versuchszentrum Laimburg statistisch ausgewertet. Die Auswahl der 57 in- und ausländischen Verkoster, darunter Önologen, Sommeliers, Journalisten und Fachexperten, erfolgte durch das Organisationskomitee der Blauburgundertage.
Eine weitere wichtige Neuheit war die Dauer des Wettbewerbs, der dieses Jahr zwei Tage in Anspruch nahm. Am ersten Tag wurden alle 79 Weine verkostet. Um ein sicheres Ergebnis zu erzielen und um Ex-aequo-Platzierungen zu vermeiden, beschloss man heuer eine Enddegustation einzuführen. Alle Weine, die eine Punktezahl über 80 erreichten, wurden am zweiten Tag einer Endverkostung unterzogen und nochmals nach dem selben Prinzip bewertet.
Die Ergebnisse der Verkostung werden am Donnerstag, den 20. Mai bekannt gegeben, die Prämierung der ersten drei Weine findet im kulissenhaften Schloss Enn in Montan statt. Darauf folgt die offizielle Eröffnung der zwölften Blauburgundertage. Von 14.00 bis 22.00 Uhr werden die 79 Wettbewerbsweine sowie eine Auswahl an ausländischen Blauburgundern zur Verkostung angeboten. Am Nachmittag wird als Rahmenveranstaltung eine Vertikalverkostung mit neun Blauburgunder-Jahrgängen des Stroblhofes aus Eppan organisiert. Am Freitag, den 21. Mai verlagert sich der Schauplatz nach Neumarkt. Dort findet zwischen 14.00 und 22.00 Uhr, wie am Vortag in Montan, die Publikumsverkostung statt, sowie einige Seminare zum Blauburgunder, die sich über den ganzen Tag verteilen. Eine Fotoausstellung von Francesco Orini, mit Abbildung der klassischen Blauburgunderlagen Südtirols, untermalt die Publikumsverkostung künstlerisch.
Weitere Informationen erteilt das Organisationskomitee, Ansprechpartnerin Ines Giovanett, Tel. 335 596 72 46. Alle Informationen können außerdem auf der Website www.blauburgunder.it abgerufen werden.