Terlan hat diese Woche als erste Kellerei Südtirols mit der Weinlese
begonnen. Rund zehn Tage früher als in Durchschnittsjahren, wie Obmann
Georg Höller betont. Auf die Qualität der Weine habe dies aber keinen
Einfluss: „2011 wird ein überdurchschnittlich guter Jahrgang.“
Der
vorgezogene Erntebeginn im Anbaugebiet der Kellerei – hauptsächlich
Terlan – hat mit dem außergewöhnlichen Wetterverlauf zu tun: „Die Blüte
setzte durch die zu milden Temperaturen im Frühjahr einige Wochen vorher
ein.“ Erst der wechselhafte und eher kühle Juli habe diesen
„Reifevorsprung“ teils wettgemacht – jedoch nicht zur Gänze. „In der
heiklen Phase kurz vor der Weinlese setzte wieder bestes Wetter ein.“
Foto: Kellermeister Rudi Kofler (rechts im Bild) bei der Begutachtung der Trauben.
bezeichnet Höller den diesjährigen Ertrag. In Mengendimensionen zu
denken, ist ohnehin nicht das Ziel der Kellereiführung, da Terlan „seit
Jahrzehnten den Hektarertrag äußerst gering hält. Wir haben fest gelegte
Ernteziele, die klar auf den Qualitätsaspekt ausgerichtet sind –
besonders viel zu produzieren, entspricht nicht unserer Philosophie. Im
vergangenen Jahr lag beispielsweise der Durchschnittsertrag bei 43
hl/ha.“
Die
Qualität genau im Auge hat Kellermeister Rudi Kofler: „Die Trauben sind
dank der guten Wetterverhältnisse der letzen Wochen in ausgezeichnetem
Zustand, das heißt, die Weinbeeren sind vollkommen gesund. Sie haben
sich auch dank der schonenden Behandlung prächtig entwickelt. Die
phenolische Reife ist bei den Weißweinen gerade jetzt perfekt, die Roten
folgen in etwa zwei bis drei Wochen.
Verhältnis zwischen Säure und Zucker ist gut balanciert, wobei die
Zuckerwerte nicht zu hoch sind. Folglich wird sich der Alkoholgehalt in
Grenzen halten und Eleganz und Frucht in den Vordergrund treten lassen.
Garantiert ist die Frische und Struktur dieses Jahrgangs, der sich sehr
fruchtbetont präsentieren wird und qualitativ überdurchschnittlich gut
werden dürfte.“
In
den Tagen der Sauvignon-Lese, die seit Montag läuft, stellen die
derzeit hohen Temperaturen eine große Herausforderung für Kofler und
sein Team dar: „Die Trauben werden bereits morgens gelesen und müssen
gekühlt rasch weiterverarbeitet t werden – wir stehen also ziemlich
unter Druck.“ Die Kellerei Terlan setzt jährlich rund 1,2 Millionen
Flaschen – davon 70 Prozent Weißweine – ab und ist weltweit für ihre
langlebigen, mineralischen Tropfen bekannt.