Wie entsteht ein Fass? Diese Frage wird im Film "Das Handwerk des Fassbinders" beantwortet, der im vergangenen Jahr produziert wurde. Darin zeigt der Kalterer Fassbinder Jakob Neumair Schritt für Schritt, wie die Binder früher Holzgefäße aller Art, wie etwa Fässer, Schaffe, Kübel, Zuber oder Bottiche herstellten.
Foto Weinmuseum: Überliefertes Handwerk neu vermittelt, im Bild Fassbinder Jakob Neumair
Beim Fassbau handelt es sich um ein altes Handwerk, in jedem Dorf gab
es früher einen und oft auch mehrere Binder. Besonders beschäftigt
waren die Binder natürlich in den Weinbaugegenden. Im Laufe des 20.
Jahrhunderts ging die Bedeutung des Gewerbes schließlich immer mehr
zurückgegangen, und heute findet sich im Handelsregister der
Handelskammer nur noch ein einziger eingetragener Binderbetrieb.
Im
Südtiroler Weinmuseum in Kaltern nimmt das so eng mit dem Weinbau
verbundene Binderhandwerk eine besondere Stellung ein. Aus diesem
Grund wurde im Weinmuseum ein Aktionstag zum Thema Fassbinder und
Zunftwesen für die zweiten Klassen der Mittelschule Kaltern organisiert.
Wiederholt wird dieser Aktionstag für die zweiten Klassen der
Mittelschule Kaltern am Dienstag kommender Woche, dem 18. Oktober.
Dabei zeigt der Hauptdarsteller des Films, der Fassbinder Jakob
Neumair, den Schülerinnen undn Schülern, wie ein Fass entsteht.
Ab Frühjahr 2012 wird dieser Aktionstag für Mittelschulen in das Programm für Schulklassen des Weinmuseums integriert und allen Mittelschulklassen in Südtirol angeboten.
Museumskuratorin
Brigitte Strauß zu den Aktionstagen: "Die Binder schlossen sich, so wie
andere Handwerker auch, im Mittelalter zu Zünften zusammen; dadurch
fiel es ihnen leichter, ihre Interessen durchzusetzen, sich abzusichern
und vor Konkurrenz zu schützen. Das Südtiroler Weinmuseum beherbergt
einige Objekte, wie Zunftzeichen oder eine Zunftordnung, die mit dem
Binderhandwerk in Verbindung stehen. Eine Verknüpfung der beiden Themen
Fassbinder und Zunftwesen war also naheliegend."
Für weitere Informationen: Südtiroler Weinmuseum, Kaltern, Telefon 0471 963168, E-Mail weinmuseum@landesmuseen.it
(mac)