andreas_hellriglDer Südtiroler Köcheverband (SKV), Herausgeber des neuen Buches von Dr. Erik Platzer „Andreas Hellrigl – Der Pionier der Südtiroler Küche. Vom Vinschger Bauernbub zum Koch des Jahres in den USA“ hat kürzlich gemeinsam mit dem Buchautor, der Familie Hellrigl, dem Athesia Verlag, der Landeshotelfachschule Kaiserhof und den Partnern des SKV zur Buchpräsentation nach Meran geladen.

Treu dem Verbands-Leitmotiv des SKV „sich an den Besten der Besten zu orientieren“, wurde das 192 seitenstarke Standardwerk feierlich im Meraner Kaiserhof, der auch Wirkungsstätte Andreas Hellrigls war, aus der Taufe gehoben. Gleich zu Beginn der Feierstunde wies SKV-Präsident Reinhard Steger auf den besonderen Wert dieses Buches und auf die 80 Zeitzeugen hin, bei denen der Autor recherchiert hat. Der Vize-Direktor der Landeshotelfachschule Kaiserhof Andreas Erlacher sprach in seinen Grussworten davon, dass „von allen Welten, die der Mensch erschaffen hat, die der Bücher die gewaltigste ist!“ Monika Hellrigl, die Tochter des Küchen- und Gastronomiepioniers, erzählte auf sehr persönliche und berührende Weise, wie sie den Vater in der Familie und zuhause erlebt hat: „Für meinen Vater war es das Größte, wenn die Gäste zufrieden waren.“

Landeshauptmannstellvertreter Hans Berger
gratulierte dem Autor und dem SKV zur Buchinitiative und betonte dessen
Wichtigkeit, „denn, was gesagt wird, vergeht, was geschrieben wird,
bleibt!“ Der Landesrat sprach über Hellrigl als Vorbild, den
die weiße Kleidung der Köche von Kindheit an begeistert hat und über
die derzeit 305 auszubildenden Kochlehrlingen, die landesweit die beliebteste
Ausbildungsrichtung ist. Der Kochberuf in Südtirol genieße Image,
dessen Grundstein Andreas Hellrigl mitbegründet und mitbegünstigt
hat. Das Buch zeigt den allemal bemerkenswerten beruflichen Werdegang
und die Lebensgeschichte des 1993 verstorbenen Andreas Hellrigl, der
1971 als damaliger HGV-Obmann von Meran, der Gründungspräsident des
Südtiroler Köcheverbandes war. Schon seine Mutter Johanna soll
zu ihm gesagt haben: „Werde Koch, dann hast du warm und immer etwas
zu essen.“ Bereits mit 16 Jahren begann der 1932 geborene Hellrigl
seine Lehre in der Schweiz, ging dann ins Hotel Continental nach Meran
und schließlich ins Vier Jahreszeiten nach München. Dort lernte er
von Meisterkoch Alfred Walterspiel (damals bedeutendster Koch
und Gastronom Deutschlands!) die französische, deutsche und internationale
Küche. Immer getreu dem Motto frische und einwandfreie Produkte zu
verwenden und daraus neue, leichte und mediterrane Gerichte zu kochen,
folgte die Zeit des jungen Küchenchefs im Hotel Mirabella in Meran
und Saisonen in Rom und Venedig. In seinem 1959 eröffneten ersten Restaurant,
der Rotisserie Andrea in Meran, erhielt er bereits 1965 den ersten Michelinstern
Merans, den zweiten in Südtirol. Ausgehend vom 1967 als Pächter eröffneten
Restaurant „Andrea“, hatte er ab 1973 für zehn Jahre die gastronomische
Führung des Meraner Kurhauses inne. Im August 1979 eröffnete er sein
legendäres Hotel „Villa Mozart“ in Meran, das rasch zum exklusiven
Inlokal avancierte. Ab Mitte der 80er-Jahre verwöhnte er mit seinen
Kochkünsten im exklusiven Restaurant „Palio“ in New York prominente
Gäste wie Farrah Fawcett, Michael Douglas, Edward Kennedy und Henry
Kissinger und eroberte die kulinarische Welt Amerikas.

HGV Präsident Walter Meister
erinnerte bei der Buchpräsentation in seiner Grußbotschaft an Hellrigl
als einen Mann mit Weitblick, der bereits vor 40 Jahren die „Vision
von Aus- und Weiterbildung hatte und der schon damals die Idee verfolgte,
dass Gaststättenverband und Hotelvereinigung zusammenarbeiten sollen.
Andreas Hellrigl war einer, der seine Ziele immer hartnäckig verfolgt
hat!“ Handelskammerpräsident und Verlagsdirektor Dr. Michl
Ebner betonte, dass durch dieses Buch die Person und das Werk Andreas
Hellrigl wach gehalten werden soll. „Unser Land, ein karges Land,
das durch Entbehrungen und Kriege gezeichnet wurde, hat durch Eigenleistung
immer wieder hervorragende Menschen hervorgebracht. So auch Andreas
Hellrigl, der als echter Botschafter Südtirols zur absoluten Spitzenklasse
auf Weltniveau wurde“ (Ebner). Dem Buchautor Dr. Erik Platzer,
langjähriger Direktor der Landeshotelfachschule Kaiserhof in Meran,
den viele Erinnerungen mit Andreas Hellrigl verbinden, ist es mit dieser
Biografie gelungen, erstmals die großartigen Leistungen dieser Südtiroler
Persönlichkeit, mit vielen Zeitzeugenerinnerungen, Fotos Anekdoten
und persönlichen Kochrezepten (50 davon finden sich im Buch) einzufangen
und damit dem Gründervater des SKV eine angemessene Hommage zu bescheren.

Andreas Hellrigl war Koch mit
Leib und Seele, blieb stets authentisch und seinen Südtiroler Wurzeln
treu, das war bei der Buchpräsentation in Meran spürbar. Auf seiner
Speisekarte in New York wurden Südtiroler Leberknödel und Vinschger
Schneemilch angeboten, was Hellrigls lebenslanges Bekenntnis zu seiner
Herkunft und Heimat um einmal mehr bestätigt.

Nach der Buchvorstellung wurden
die Gäste von den Studierenden der 1. Klasse Höhere Hotelfachschule
unter der Federführung von SKV Präsident Reinhard Steger und
deren Lehrpersonen mit Gerichten nach Originalrezepten von Andreas Hellrigl
verwöhnt.

Das Buch war auf der HOTEL 11
am SKV Stand präsent und wird bei der 40jährigen Jubiläumsveranstaltung
und Generalversammlung des SKV am 19.11.11 im Hotel Sheraton in Bozen
vorgestellt. SKV Geschäftsführer Konrad Spinell wies in seiner
gekonnt souveränen Moderation auf die Gedenktafelenthüllung zu Ehren
Hellrigls „als kleines, sichtbares Zeichen“ am 23.11.11 im
Meraner Kurhaus als ein besonderes Highlight im aktiven Jubiläumsjahr
des SKV hin.

Weitere Informationen unter www.skv.org