Südtirols Landschaft der Sekthersteller ist geprägt von kleinstrukturierten Betrieben, die vergleichsweise überschaubare Mengen (insgesamt rund 250.000 Flaschen im Jahr), aber in überdurchschnittlicher Qualität produzieren. Um nach außen hin möglichst schlagkräftig auftreten zu können, haben sich die heimischen Premium-Hersteller, Arunda, Braunbach, Haderburg, Kettmeir, Martini, Praeclarus und E&N vor Jahren in einer Vereinigung organisiert – unter dem heutigen Dach des Konsortiums Südtiroler Wein.
Foto: Präsident Reiterer beim Sabrieren
„Irgendwann entstand schließlich die Idee, die
Zusammenarbeit auf eine neue Ebene zu bringen – in Form eines Sekts,
der ein Gemeinschaftswerk aller Mitglieder sein sollte“, erklärt
Reiterer. „Jeder der Betriebe lieferte vor etwas mehr als drei Jahren
rund 100 Liter Grundwein (Chardonnay, Weiß- und Blauburgunder) bei
der Sektkellerei Kettmeir an, dort wurde er nach dem klassischen Verfahren,
also wie ein Champagner, zur Vollendung gebracht.“ Das bedeutet: Höchste
Traubenqualität wurde zu Sektgrundweinen verarbeitet und Kettmeir hat
die Versektung übernommen. „Dort wurde der Sekt für die zweite Gärung
36 Monate lang auf der Hefe in den Doppelmagnums (Jeroboam) gelagert,
damit sich die vielschichtigen Autolysearomen entwickeln können. Wir
haben die Hefe erst vor einigen Wochen abgezogen, sprich die Flaschen
degorgiert und mit der Dosage versehen“, erklärt der Experte Reiterer.
wurde ausschließlich in Doppel-Magnum-Flaschen (3 Liter) – in einer
begrenzten Stückzahl von 190 Flaschen – abgefüllt und kann nicht käuflich
erworben werden. „Wir haben uns dazu entschlossen, den Schaumwein
allein für zwei Ziele freizugeben: für repräsentative und caritative.“
Einerseits solle er bei offiziellen Anlässen beispielsweise
als Gastgeschenk an nationale und internationale Größen aus Politik,
Wirtschaft und Gesellschaft überreicht werden und damit als „Botschafter
Südtirols“ fungieren. Andererseits ist laut Reiterer geplant,
wohltätige Initiativen zu unterstützen.
Foto v.l.: Alois Ochsenreiter (Haderburg), Hannes Kleon (Braunbach), Wolfgang Tratter (Praeclarus), Josef Reiterer (Arunda), Lorenz Martini (Martini) und Josef Romen (Kettmeier)
„Die Anfragen können direkt
bei der Südtiroler Sektvereinigung vorgebrachten werden, eine Jury
bewertet sie und entscheidet darüber, ob Südtiroler Sekt ausgegeben
werden darf oder nicht.“
Erwähnenswert ist zu guter Letzt auch das Etikett
des edlen Schaumweins, das mit jeder Ausgabe geändert werden soll:
„Es wurde von der Fakultät für Design der Freien Universität unter
Federführung von Prof. Antonino Benincasa entworfen und rundet das
Erscheinungsbild des Sekts optimal ab“, so Reiterer abschließend.