Platz zwei ging an Carlo Chiavelli aus Berlin. Den dritten Platz entschied Hendrik Aufderheide aus Osnabrück für sich. Die Preise nahmen die Gewinner während der ProWein in Düsseldorf, der wichtigsten Weinmesse des Jahres entgegen. Zahlreiche Fachleute aus Handel, Gastronomie und Presse hatten sich am Stand des Meininger Verlages aus Neustadt an der Weinstraße eingefunden, um den Nachwuchssommelier des Jahres 2010 kennen zu lernen.
Foto: Roman Goldshteyn "copyright-by-volker-oehl"
Zum neunten Mal hatte das Sommelier Magazin, Verbandsorgan der Deutschen Sommelier-Union, den Wettbewerb “Nachwuchssommelier des Jahres” gemeinsam mit der Hotelfachschule Heidelberg und den Deutschen Weinschulen in Koblenz, Berlin, Hamburg und München ausgeschrieben. Mehr als 30 Schüler dieser Schulen hatten sich zum Ausscheid in den Räumen des Meininger Verlags in Neustadt/Weinstraße angemeldet. Grundvoraussetzung für ihre Teilnahme: eine Ausbildung an einer der Schulen und keine weitere Wettbewerbserfahrung. Ein Test mit 30 Fragen und einer Blindverkostung eines Rotweins war die erste Hürde, die die Teilnehmer zu nehmen hatten. Die sechs besten schafften den Einzug ins Finale. Dort mussten sie in einer Blindprobe drei Süßweine aus unterschiedlichen Anbauregionen korrekt beschreiben und erkennen. Anschließend galt es, eine Weinkarte auf ihre Fehler zu prüfen. Falsche Angaben zu Jahrgängen, Anbauregionen, Weinbe-zeichnungen oder Lagenklassifikation waren dort versteckt und mussten innerhalb von fünf Minuten gefunden werden. Einer der Kernpunkte der Arbeit eines Sommeliers wurde im dritten Teil der praktischen Prüfung abgefragt: die Verbindung von Wein und Speisen. Zu drei kleinen Gerichten aus der portugiesischen Küche musste aus einer Auswahl von drei Weinen der jeweils passende empfohlen werden. Die Empfehlung galt es im Anschluss auch zu begründen. Zum Abschluss der praktischen Prüfung noch eine Aufgabe aus dem Sommelieralltag im Restaurant. Eine Flasche Rotwein musste dekantiert und parallel dazu der Sinn des Dekantierens erklärt werden.
Roman Goldshteyn überzeugte vor allem im Gesamteindruck. Nicht nur in der schriftlichen Prüfung zeigte er ein breites Wissen, auch die Praxis beherrschte er souverän und mit einem sympathischen Auftreten. Sein Preis: Die portugiesische Weinhandelsvereinigung ViniPortugal lädt den 26-Jährigen zu einer Reise nach Portugal ein. Dort wird er hervorragende und interessanteste Weingüter besuchen und den portugiesischen Weinbau kennenlernen. Der Zweitplatzierte Carlo Chiavelli wird auf Einladung von Österreich Weinmarketing zur VieVinum nach Wien fliegen. Für den Dritten Hendrik Aufderheide wird der Verein der Deutschen Prädikatsweingüter (VDP) eine Patenschaft für ein Jahr übernehmen, im Jahr des 100-jährigen Jubiläums bestimmt eine besondere Erfahrung. “Der Wettbewerb hat gezeigt, dass Sommeliers sich nicht nur in der Theorie mit dem Thema Wein beschäftigen, sondern vor allem die Praxis eine große Rolle in der Ausbildung spielen muss. Weit über das Thema Wein hinaus bringen die jungen Sommeliers außerdem ein breites Wissen zu allen Genussthemen im Restaurant mit und müssen eine hohe soziale Kompetenz zeigen”, bilanzierte die Chefredakteurin des Sommelier Magazins Kristine Bäder.
In der Jury wirkten mit: Ota Mikolasek, Hotelfachschule Heidelberg, Götz Drewitz, Deutsche Wein- und Sommelierschule, Astrid Zieglmeier, Deutsche Wein- und Sommelierschule München, Dominik Trick, Deutsche Sommelier-Union, Gerhard Elze, Österreichisch Weinmarketing, Peer Holm, ViniPortugal, sowie die Chefredakteurin des Sommelier Magazins Kristine Bäder.
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