Die vor
Kurzem vom WIFO – Wirtschaftsforschungsinstitut der Handelskammer
Bozen vorgestellte Studie „Südtiroler Produkte mit kontrolliertem
Qualitäts- oder Herkunftszeichen in der Südtiroler Gastronomie“
hat ergeben, dass Südtirols Gastwirte ein sehr hohes Qualitätsbewusstsein
bei den verwendeten Lebensmitteln haben und heute schon stark auf die
Südtiroler Qualitätsprodukte mit kontrolliertem Qualitätszeichen-
oder Herkunftszeichen zurückgreifen (50% häufig, 40% manchmal). Aber
es besteht noch großes Potential für den vermehrten Einsatz dieser
Produkte. Dazu braucht es weiterhin viel Sensibilisierungs- und Kommunikationsarbeit.
Landesrat
Hans Berger ist überzeugt vom Mehrwert, den der Einsatz regionaler
Qualitätsprodukte für einen Gastbetrieb bringt. Allerdings muss dieser
Mehrwert dem Gast auch systematisch und professionell kommuniziert werden;
ein potentieller Gast muss bereits aus dem Katalog bzw. im Internet
verstehen, dass ein Gastbetrieb regionale Qualitätsprodukte verwendet.
HGV-Präsident
Walter Meister berichtet von ersten Initiativen im Hoteliers- und Gastwirteverband
in diese Richtung, nämlich Gasthäuser, die auf lokale Produkte setzen,
für den Kunden entsprechend sichtbar zu machen. Schwierig, aber umso
wichtiger ist dabei immer, dass die versprochene Qualität auch garantiert
d.h. kontrolliert wird. HGV-Präsident Walter Meister sieht in der Überzeugungsarbeit
der Gastwirte eine besondere Herausforderung, gerade in jenen Betrieben,
welche auf niedrige Preise setzen und damit auch im Wareneinsatz tendenziell
auf die günstigsten Produkte zurückgreifen.
Die Studie
des WIFO hatte auch ergeben, dass Gastwirte oft wegen der mangelnden
saisonalen oder geografischen Verfügbarkeit auf einen vermehrten Einsatz
regionaler Qualitätsprodukte verzichten müssen. „Hier gibt es zum
einen noch Lücken im Angebot zu schließen, beispielsweise beim Südtiroler
Fleisch“, meint Bauernbundobmann Leo Tiefenthaler, „zum anderen
müsse in Zusammenarbeit mit den Lieferanten an das Gastgewerbe die
Verteilung der Produkte optimiert werden“.
Für das
nächste Treffen wird die Arbeitsgruppe bereits eine Liste mit konkreten
Maßnahmen erarbeiten. Konsens besteht auch darüber, dass zukünftig
auch der Handels- und Dienstleistungsverband Südtirol (hds) in der
Arbeitsgruppe dabei sein soll, zumal der Handel ein weiterer wichtiger
Mittler ist, Südtirols Produkte mit kontrolliertem Qualitäts- oder
Herkunftszeichen an den Urlauber/Konsumenten zu bringen.
Informationen
erteilt das WIFO – Wirtschaftsforschungsinstitut der Handelskammer
Bozen, Ansprechpartner Oswald Lechner, Tel 0471 945 708, E-Mail: lechner@handelskammer.bz.it.
Wollen gemeinsam die Verwendung regionaler Qualitätsprodukte weiter
forcieren (v.l.n.r): Handelskammerpräsident Michl Ebner, Landesrat
Hans Berger, Bauernbundobmann Leo Tiefenthaler und HGV-Präsident Walter
Meister