Er ist bei der VI.P, dem Verband der Vinschgauer Produzenten für Obst und Gemüse, für den Verkauf der Marillen zuständig. Auch der starke Regen vor allem im April, hat der Marille nichts ausgemacht. Qualitativ sind keine Mängel zu verzeichnen. Heuer dürfte – im Gegensatz zum letzten Jahr – die Nachfrage der Konsumenten größtenteils befriedigt werden. Im letzten Jahr gab es große Ernteausfälle – es konnten nur 100 t Marillen geerntet werden.
Trotz der guten Ernte,
aber aufgrund der großen Nachfrage, wird empfohlen, die gewünschte Menge
an Marillen schon vorzeitig bei der Marillen Hotline (Tel. 0473 723324)
zu reservieren. Erhältlich sind die „Marillen aus dem Vinschgau“ in der
Verarbeitungsstätte der VI.P (Industriezone Nr. 9) in Latsch, den
Genossenschaften JUVAL in Kastelbell, der MEG in Martell, der GEOS in
Schlanders, der OVEG in Eyrs und in ausgewählten Geschäften (Bsp.
Vinschger Bauernladen in Staben-Naturns).
Marille ist regionale Spezialität
Der Marillenanbau hat im Vinschgau seit über 100
Jahren Tradition. Das Anbaugebiet liegt auf einer Höhe zwischen 550
und 1.250 m.ü.d.M. Heute bauen 120 Bauern Marillen im Nebenerwerb an.
Die Zahl der Marillenanbauer bleibt seit Jahren relativ konstant und
das wird sich voraussichtlich auch in den nächsten Jahren nicht ändern.
Der Erzeugerorganisation VI.P sowie dem Verein der Vinschgauer Marillenbauern
ist es wichtig, dass Fläche und Produktionsmenge zumindest gehalten
werden, denn die Marille ist eine regionale Spezialität und ein wichtiges
Aushängeschild des Vinschgaus. Die wichtigste Sorte
ist die „Vinschger Marille“. Diese eigenständig eingetragene Sorte
gibt es seit über 120 Jahren und sie hat sich bestens mit dem Klima
im Vinschgau arrangiert. Bei 85% der Marillen, die im Vinschgau angebaut
werden, handelt es sich um diese Sorte. Sie ist besonders wegen ihrer
hervorragenden Geschmackseigenschaften für den Frischverzehr und zum
Herstellen von Marmeladen, Säften und Schnäpsen sehr gefragt. Die
restlichen 15% der Marillenproduktion fallen zum größten Teil auf
die drei modernen Sorten Orangered®, Goldrich und Hargrand. Sie haben
eine schöne Frucht, sind aber eher für den Frischverzehr oder für
die Herstellung von Saft geeignet. Nun wurde in der Mitgliedsgenossenschaft
in Martell eine Produktionsstätte zur Veredelung der Vingschger Marille
errichtet. Dort wird originale Vingschger Marillenmarmelade produziert.
Somit ist diese rundum gesunde Frucht – wenn auch in Marmeladeform
– 12 Monate lang erhältlich.
Marille – vielfältig & gesund
„Die „Marillen aus dem Vinschgau“ schmecken am
besten im frischen Zustand. Sie können aber auch getrocknet, für Kuchen
und Torten, zur Herstellung von Marmelade, Saft, Schnaps, Kompott oder
für Vinschger Marillenknödel verwendet werden. Marillen sind nicht
nur köstlich, sondern auch sehr gesund und arm an Kalorien. 100 gr Marillen haben gerade einmal 43 kcal. Außerdem enthält
kein heimisches Obst mehr Betakarotin, die Vorstufe von Vitamin A, welches
besonders auf Augen, Haut und Schleimhäute positiv wirkt. Die Wirkstoffkombination
von Kupfer, Zink und Eisen macht Marillen zum idealen Obst für unter
Eisenmangel leidende Menschen. Marillen gelten auch als gute Lieferanten
von Niacin, Vitamin C und Kalium. Außerdem sind Marillen gute Zuckerlieferanten.
Ein paar frische oder getrocknete Marillen nach dem Sport haben dieselbe
Wirkung wie etwa ein Müsliriegel.
Die Lagerfähigkeit der Vinschger Marille ist sehr
begrenzt. Alle Marillen werden nach der Ernte kontrolliert und sortiert.
Es gibt Marillen erster Qualität, die sogenannte Tafelware, zweite
Qualität für die Herstellung von Marmelade sowie die dritte Qualität
für die Schnapsherstellung. Die originalen „Marillen aus dem Vinschgau“
sind mit einem runden, gelben Gütesiegel gekennzeichnet. Marillen in
der Originalverpackung der VI.P, sprich schwarze Kartons für die erste
Qualität und weiße Kartons für die zweite Qualität, garantieren
kontrollierte, beste Qualität. Die Marillen gibt es lose in Kartons
zu 3 bis 9 kg oder in Kleinverpackungen zu 1,5 kg.