(bu/) Die Freien Weinbauern Südtirol (FWS) trafen sich zur 11. Mitglieder-Vollversammlung im Saal Bistro Reinisch am Bozner Boden, um gemeinsam erfolgreich Bilanz zu ziehen, aber auch Vorschau zu halten auf ein vielversprechendes und interessantes Jahr 2010.
Mitgliedschaft im
Konsortium Südtiroler Wein
Als Vertretungen der Freien
Weinbauern Südtirol haben Josephus
Mayr und Manni Nössing
im
vergangenen Tätigkeitsjahr in
ihrer Funktion aktiv im Konsortium Südtiroler Wein
mitgearbeitet. Leider müssen die Freien Weinbauern
Südtirol nach einem Jahr feststellen, dass die Ernennung
der sogenannten „Integrationsfigur“ bzw.
des immer noch ausständigen
Direktors für das Konsortium
Südtiroler Wein noch immer in Frage
gestellt wird. Dieser Faktor wird
sicherlich die Effizienz des
Konsortiums selber und dessen Fachgruppen (Weinbau,
Weinrecht
und Marketing) in ihrer Wirksamkeit
beeinträchtigen. Dies war letztendlich
der Hauptgrund, weshalb FWS-Vizepräsident
Peter Dipoli unlängst aus den
beiden Fachkommissionen Marketing und
Weinrecht
ausgetreten ist.
Bürogemeinschaft
mit „Die
Weingüter Südtirols“
und dem „Verband
der Kellereigenossenschaften Südtirols“
Der Verein der Freien
Weinbauern Südtirol ist prinzipiell an einer Bürogemeinschaft im
Konsortium Südtiroler Wein unter der Leitung eines engagierten Direktors
interessiert. Die momentan vom Verband der Kellereigenossenschaften
Südtirols und den Weingütern
Südtirols vorgegebenen Bedingungen, können
aber im Interesse der FWS–Mitglieder
nicht angenommen werden. In dieser Hinsicht möchten die
FWS-Vertreter „an
einer gerechten,
konstruktiven
und auch für die kleinen Betriebe annehmbaren
Lösung mitarbeiten“,
wie FWS–Präsident
Josephus Mayr betont, „d.h.
auf die Bedürfnisse der kleinen Winzer eingehen und nicht alles über
einen Kamm scheren! Dies fängt bei den Beitragsgebühren für das
angepeilte Gemeinschaftsbüro an und zieht sich
hin bis zu den Beiträgen
für die Südtiroler Weinwerbung.“ (Mayr)
Schwer nachvollziehbar ist
zudem für FWS-Vizepräsident Peter Dipoli das
Argument „die eventuelle Einstellung des bereits
genannten Direktors für das Konsortium
Südtiroler Wein von dieser Bürogemeinschaft
abhängig zu machen!“
Weinhöfe verstärkt zugänglich machen
Bereits
im Jahr 2009 wurde die Idee geboren, vermehrt weininteressierten Kunden
die Weinhöfe der FWS nach einem klar definierten Konzept zugänglich zu
machen. Dieses Projekt wird derzeit in
Zusammenarbeit mit der Südtiroler Marketinggesellschaft
(SMG), der Südtiroler Weinstrasse und weiteren
Fachleuten ausgearbeitet.Das
Konzept soll innerhalb eines Jahres sichtbar und hauptsächlich
für den wirtschaftlich
ausschlaggebenden Tourismus nutzbar werden. Damit wollen die FWS
den Direktkontakt mit dem Endverbraucher erneut stärken und um
einmal mehr authentische Botschafter für den Südtiroler Wein sein.
In der heuer neu und
überarbeiteten Auflage des Wegweisers zu den
Weingütern, werden die an diesem Projekt
beteiligten Betriebe aufgelistet.
Europäische & Nationale Mitgliedschaft
Der FWS-Vizepräsident
Peter Dipoli, steht auch dem
Verband unabhängiger Winzer Italiens FIVI (Federazione
Italiana Vignaioli Indipendenti), der
ebenfalls mit Stolz auf das abgelaufene Tätigkeitsjahr erfolgreich
zurückblickt, als Vizepräsident
vor. Die FIVIhat
auf nationaler Ebene, wo sie am „tavolo
verde“ des
Agrarministeriums vertreten ist, sowie
auf europäischer Ebene, wo sie Mitgleid der CEVI
(europäische Winzervereinigung)
ist, bei wichtigen Entscheidungen im Weinsektor das
Interesse der selbstvermarktenden Weinbauern mit
Erfolg vertreten.
Das Jahresprogramm
Als ein feierlicher Höhepunkt
von 2009 darf sicherlich das 10-jährige Bestehen des Vereins der FWS
genannt werden, dessen Mitglieder mit Genugtuung und auch Stolz auf die
konstruktive Aufbauarbeit zurückblicken. Auch das Mitte des letzten
Jahres erschienene Buch „Südtirols Freie Weinbauern.
Gelebte Weinkultur in den Alpen“ (Text: Martin
Kilchmann, Fotos: Jörg Wilczek, Folio Verlag Bozen/Wien, ISBN
978-3-85256-482-1) ist im Buchhandel erhältlich. Unter
den erwähnenswerten Tätigkeiten fällt neben den beiden
Weinpräsentationen in Mailand (Spätherbst 09) und in Zürich (Jänner 2010), auch die
reibungslos schnelle und gelungene Übersiedlung von Siebeneich in den FWS-Sitz im
EX-Reinisch Gebäude in der Bozner Schlachthofstraße.
Zwei der wichtigsten
Erfolge des abgelaufenen Tätigkeitsjahres für die Mitglieder waren zudem
und zweifelsohne 1.) die Befreiung
von der Pflichtabgabe der Nebenprodukte an
die Brennereien für Betriebe bis zu 1000 hl und 2.) ist es
dem Verein der FWS in
Zusammenarbeit mit dem Südtiroler Bauernbund (SBB) gelungen, für
selbstvermarktende Betriebe, die Befreiung von der Sanitätssteuer
in Höhe von 482 € pro Betrieb zu
erreichen.
Auf dem aktuellen Programm für 2010
steht die 11. Weinpräsentation
Vinea Tirolensis Ende
August und die Vorstellung
der vierten Auflage des neuen
Wegweisers mit den Mitgliedsbetrieben der
Freien Weinbauern. Geplant ist außerdem ein Auftritt
der FWS in Stuttgart und
voraussichtlich auch in Rom.
Die immer gut
besuchten weiterbildenden Lehrfahrten für
Vereinsmitglieder führten bereits im März in die beiden Weinbauregionen Porto und Slowenien
und für Ende April ist eine weitere Weinreise
in die Gebiete
Ribera del Duero und Riojageplant.
Zusammenfassend blicken die FWS im Bewusstsein, dass nur mit
Einsatz und Geschlossenheit die Interessen der inzwischen
83Vereinsmitglieder
erreicht werden können, auf ein erfolgreiches
Tätigkeitsjahr zurück.
Mit diesem umfangreichen Programm unterstützen
die FWS die vielfältige Tätigkeit aller
Vereinsmitglieder frei nach deren Philosophie „Von
der Rebe auf die Flasche!“
Foto byou:
V.l.n.r.: Josephus
Mayr, Christian Rottensteiner,
Oskar Andergassen, Hannes Baumgartner,
Margareth Mumelter, Franz
J. Loacker, Michael Goëss-Enzenberg,
Peter Dipoli und Manfred Nössing