milano_hotel_2013-23Alte Gebäude renovieren oder antiken Gemäuern neues Leben einhauchen, um deren Attraktivität zu steigern und gleichzeitig die Umwelt und die regionalen Traditionen bewahren.

Dies ist das Thema von „AUSgebaut“, dem Kongress zu Architektur und Tourismus
während der Fachmesse Hotel am 21. Oktober diesen Jahres.

Foto:
Messe Bozen AG

Bozen 2013 – Wenn verwahrloste oder vernachlässigte Örtlichkeiten
bei gleichzeitiger Bewahrung der ursprünglichen Strukturen, ihrer Geschichte
und Umgebung revitalisiert werden, erhält oder steigert sich sogar
deren touristische Anziehungskraft. Wenn dies geschieht, ohne die Umwelt
zu belasten und die regionalen Traditionen zu verdrängen oder eine
wirtschaftliche (Weiter-)Entwicklung zu verhindern, dann kann man von
nachhaltiger Architektur sprechen. Dabei fühlt sich der Gast in der
Umgebung und ihrer Geschichte perfekt integriert ohne auf zeitgemäßen
Komfort verzichten zu müssen.

Um dieses Thema geht es beim Kongress mit dem Titel “AUSgebaut?! – Hoteliers und Architekten auf der Suche nach neuen Wegen” der Montag 21. Oktober von 15:00 bis 18:00 Uhr im Kongresszentrum der Messe Bozen/Four Points by Sheraton stattfindet.
Messe Bozen organisiert dieses internationale Symposion in Zusammenarbeit
mit dem Hotelier- und Gastwirteverband HGV, der Autonomen Provinz Bozen
– Abteilung Natur, Landschaft und Raumentwicklung, der Südtirol Marketing
Gesellschaft SMG, der Architekturstiftung Südtirol und der Kammer der
Architekten.

Architekten und Hoteliers diskutieren dabei über das Konzept der
Harmonie zwischen Tourismus, intakter Umwelt und authentischer Umgebung.
Ein Aspekt, der nicht nur für das Tourismusland Südtirol von besonderer
Bedeutung ist, auch weil die landschaftlichen Reize sehr viele und vielfältig
sind und die bewirtschaftbare Fläche hingegen sehr begrenzt.

Professor Franco Laner, Ordinarius für Architekturtechnologie an der Universität
IUAV Venedig, spricht bei der Konferenz über „Stein und Holz im Genius Loci der alpinen Kulturlandschaft“, über Landschaft als natürliches und kulturelles Erbe verstanden
und nicht nur als Hintergrund, in dem das Neue in Harmonie mit dem Bestehenden
eingefügt wird, ohne das Alte preiszugeben. Das Mauerwerk steht dabei
als Protagonist der großen Südtiroler Bautradition der zeitgenössischen
Tendenz zum Holzbau gegenüber, oft von der Mode diktiert und mit Baukultur
verwechselt.

Dr.-Ing. Wolfgang Bachmann, Herausgeber von „Baumeister – Magazin
für Architektur“, spricht „Über Hotels in den Alpen, die man erhalten und pflegen sollte“. Marode historische Hotelpaläste stehen wie Fanale in der Landschaft
und zeigen, dass sich die Gesellschaft und ihr Freizeitverhalten drastisch
verändert haben. Indes könnten demografischer Wandel und Einsichten
in eine nachhaltige, ressourcenschonende Lebensweise den Qualitäten
einer vernachlässigten Hotellerie neuen Auftrieb geben. Einmalige Architektur
an einem unverwechselbaren Ort bietet dem Gast Gelegenheit, anders zu
wohnen und sich für kurze Zeit auf das Erlebnis einer vergessenen Herbergskultur
einzulassen.

Weiters geben drei Südtiroler Hoteliers Auskunft über ihre Erfahrungen mit
der Erneuerung “alter” Gebäude: Waltraud Watschinger, Hotel Drei
Zinnen (Sexten), Stefan Pramstaller, Romantik Hotel Turm (Völs am Schlern)
und Stefano Barbini vom San Lorenzo Mountain Lodge (St. Lorenzen). Schließlich
kommt beim Kongress, der von Gabriele Crepaz von der Südtirol Marketing
Gesellschaft SMG moderiert wird, Herr Beat Haag von der “Stiftung Ferien im Baudenkmal/Schweizer Heimatschutz“ zu Wort, dessen Ziel es ist, gefährdete Baudenkmäler zu übernehmen,
zu renovieren und für eine Feriennutzung zur Verfügung zu stellen.

Der erste Veranstaltungstag der siebenunddreißigsten Auflage der Fachmesse
für das Hotel- und Gastgewerbe „Hotel“ vom 21. bis 24. Oktober
steht damit ganz im Zeichen der Architektur und deren Rolle im Tourismus.

 

Alle Informationen zur Hotel 2013 finden Sie unter: www.hotel.messebozen.it