weindorf_st._magdalenaZu den besten Weinlagen Südtirols gehören seit frühester Zeit die Hügel- und Steillagen des St. Magdalener-Gebietes oberhalb von Bozen. Von den gut durchlüfteten, leicht erwärmbaren Moränenschuttböden aus Porphyr- und Dolomitgestein stammen die bereits im Mittelalter berühmten „Botzner Weine“, auch als „Bozenäre“ und „Poezner“ bekannt. Zum „klassischen Ursprungsgebiet“ des St. Magdaleners zählen heute neben St. Magdalena selbst die Bozner Ortsteile St. Justina, Rentsch, Leitach und St. Peter. In jüngerer Zeit wurden auch die Rebflächen von Siebeneich, Moritzing, Guntschna, St. Georgen, Sand, Signat, Unterplatten, Karneid, Kardaun, Kampill, Kampenn, Virgl und Haslach in das Produktionsgebiet des St. Magdaleners mit einbezogen.

260 Hektar St. Magdalener-Weinberge

Insgesamt sind es an die 260 Hektar Weinbaufläche, auf denen heute in und um Bozen der St. Magdalener gedeiht. An die 260 Weinbauern bewirtschaften diese Fläche. Die Gesamtproduktion betrug 2007 insgesamt 19.269 Hektoliter Wein, die von einem guten Dutzend Eigenbaukellereien und Weinbauern, mehreren Genossenschaftskellereien und verschiedenen Weingütern vermarktet werden.

Das klassische St. Magdalener Anbaugebiet hat als einziges Südtiroler Weinbaugebiet seine alte Höfetradition der Eigenbaukellereien und Selbstvermarktung des Weines erhalten. Bereits 1923 gründeten die Weinbauern von St. Magdalena als erste Weinbaugemeinde Italiens ein freiwilliges Schutzkonsortium, die „St. Magdalener Weinbauerngenossenschaft“. Damals zählte der St. Magdalener zu den Spitzenweinen Italiens. Neben dem Barolo und dem Barbaresco wurde er 1941 in einer nationalen Weinklassifizierung unter den drei besten italienischen Weinen geführt.

St. Magdalener DOC und Schutzkonsortium

foto31Seit 1971 trägt der auf den amtlich abgegrenzten Anbauflächen gewachsene St. Magdalener gesetzlichen Ursprungsschutz (D.O.C.) und ist als Qualitätswein strengen Erzeugervorschriften unterworfen. Der St. Magdalener DOC darf nur aus Vernatschtrauben in all ihren Spielarten gewonnen werden, wobei ein Zusatz von maximal zehn Prozent Lagrein oder Blauburgunder gesetzlich möglich ist. Die Traubenernte darf 125 Doppelzentner nicht übersteigen.

Um die Einhaltung dieser Vorschriften zu garantieren, wurde die seit 1923 existierende „Weinbauerngenossenschaft“ im Jahre 1978 in das „Freiwillige Konsortium für den Schutz der Weinproduktion von St. Magdalena“ umgewandelt. Obmann Heinrich Plattner vom „Waldgrieshof“ in St. Justina sieht die Aufgaben des Schutzkonsortiums in der „Wahrung der Charakteristik des St. Magdalener D.O.C., in der Überwachung seiner Qualität und in der Festigung und Förderung seines Absatzes“. Die eigene Schutzmarke, die mit einer Kontrollnummer versehen ist, garantiert die Herkunft und die gehobene Qualität des Weines, die von einer eigenen Expertenkommission geprüft wird.

Das Weinporträt

Farbe: leuchtendes, kräftiges Rubinrot

Geruch: fruchtig und blumig mit dem Duft von Kirschen und Johannisbeeren und leichten Mandel- und Veilchentönen im Bukett

Geschmack: samtig-mild und harmonisch mit einem vielschichtigen, voll ausgeprägtem, rundem Körper und langem, feinem Abgang

Lagerfähigkeit: 2 bis 3 Jahre.

Empfehlung: Der St. Magdalener ist ein sehr vielseitiger Wein und passt zu einer guten Marende genauso wie zu diversen Vorspeisen und Fleischspeisen (man denke an den berühmten Rindsbraten St. Magdalener Art), zu Federwild, Kaninchen und Lamm sowie zu Käsegerichten.

Serviertemperatur: 13–15°C

St. Magdalena, im September 2008

Freiwilliges Konsortium für den Schutz der Weinproduktion von St. Magdalena

magdalener.com