(Bad Dürkheim/Frasdorf) – Beim internationalen Bioweinpreis (08.–10. Juni 2103)
wurden 420 Weine mit einer Medaille ausgezeichnet. Drei Tage lang verkosteten
professionelle Juroren im Rahmen einer der größten internationalen
Bioweinbewertung die stattliche Anzahl von 603 Weinen. 31 Weine wurden mit
„Großes Gold“ (96–100 Punkte) und 180 Weine mit „Gold“ (90–95 Punkte)
ausgezeichnet.
Mal verliehen, und die Mehrheit der Profi-Verkoster ist sich einig: „Die Qualität der
Bioweine wird immer besser!“ Verkostungsleiter und Sensorikexperte Martin
Darting: „Qualität bei Bioweinen bedeutet Eigenständigkeit und charakterstarke
Weine – dank maximalem Einsatz im Weinberg und Minimalismus im Keller.“
Die Verleihung des vierten internationale bioweinpreises fand vom 8.–10. Juni 2013 im
pfälzischen Bad Dürkheim statt. Während dieser drei Tage verkosteten 26 geschulte Juroren,
aufgeteilt in unterschiedliche Gruppen, stattliche 603 Weine. Insgesamt wurden
420 Medaillen verliehen. 31 Weine erhielten „Großes Gold“, 180 Weine bekamen „Gold“
und 209 Weine „Silber“. Die qualitativen Anforderungen bei diesem Wettbewerb sind
streng: „Großes Gold“ wird ab 96 Punkten verliehen und „Gold“ erhält der Wein mit 90–
95 Punkten von 100. Die drei besten Weine, bewertet mit 98 Punkten, stammen aus
Italien und Spanien:
Nature Tinto – Cabernet Sauvignon, Merlot DO 2010 von Bodegas Pinord
Franciacorta Brut – Chardonnay Pinot Nero DOCG von Barone Pizzini Soc. Agr. p. A.
Vin Santo del Chianti DOC – Malvasia del Chianti, Trebbiano 2009 von Fattoria La Vialla
Im Vergleich zum Vorjahreswettbewerb ist die Anzahl der angestellten Weine von 505
auf 603 gestiegen, die dieses Mal aus 18 Ländern eingereicht worden waren. Mit 229
Weinen war Deutschland das stärkste Anbieterland, gefolgt von Österreich mit 73
Weinen. Der internationale Reigen wird durch eher exotische Anbieter wie dem Libanon,
England, Tschechien oder Südafrika komplettiert. Der internationale bioweinpreis,
durchgeführt von der WINE System AG unter der Leitung von Gisela Wüstinger und
Sensorikexperte Martin Darting, ist damit einer der größten internationalen
Bioweinbewertungen in Deutschland.
Bioweine werden immer besser
Die statistische Auswertung der Verkostungsergebnisse bestätigt: Bioweine werden
immer besser. Die steigende Anzahl der eingereichten Weine und verliehenen Medaillen
bei gleichzeitigem Rückgang der grob fehlerhaften Weine wertet die Organisatoren als
großen Erfolg für die aufstrebende Bioweinszene. Der sensorische Verkostungsleiter
Martin Darting resümiert: „Die Bandbreite von reduktivem bis oxidativem Ausbau bei den
diesjährigen Anstellungen war wesentlich facettenreicher als in den Vorjahren. Damit
steigt auch die stilistische Vielfalt im Bioweinsegment.“ Martin Darting, selbst Winzer,
verweist darauf, dass es in den Anfangsjahren, wenn Reben von konventionellem Anbau
auf biologische Bewirtschaftung umgestellt werden, viel Zeit und Sorgfalt im Weinberg
braucht. „Erst durch eine strikte Ertragsreduktion und Begrünung der Weinbergsböden
lassen sich die Extraktwerte, also der Gehalt eines Weines, wahrnehmbar steigern.“ Aus
seiner 20-jährigen Zusammenarbeit mit Biowinzern weiß Martin Darting auch um die
anfänglichen Schwierigkeiten im gekonnten Umgang mit Spontangärung (dem Ausbau
der Weine ohne die Zugabe von Reinzuchthefen) und die Auswirkungen von minimalen
Schwefelgaben auf den geschmacklichen Charakter des Weines. Martin Darting sieht
insbesondere in der Individualität der Bioweine deren große Chance: „Dank dem
Minimalismus im Keller finden sich bei den Bioweinen sehr ungewöhnliche Weine, die
eigenwillig und unverkennbar, vor allem aber ungeachtet vom Mainstream-Geschmack
ihre Herkunft spiegeln.“
Verkostung nach dem PAR-System:
Glaubwürdige und nachvollziehbare
Weinbewertung
Im Lauf der letzten vier Jahre ist die Anzahl der eingereichten Weine kontinuierlich von
400 Proben auf über 600 angestiegen. Gisela Wüstinger, Organisatorin und
Geschäftsführerin der WINE System AG, freut sich und bewertet diesen wachsenden
Zuspruch als Bestätigung für Seriosität und den Nutzen des Wettbewerbs für die
Branche. Sie führt aus: „Die Bewertung der Weine folgt strengen sachlichen Kriterien.
Der Fokus liegt dabei auf der sensorischen Prüfung von Regionalität, Sorten- und
Ausbaustilistik eines Weines.“ Verkostet wird beim internationalen bioweinpreis auf der
Basis des PAR-Systems (Produkt, Analyse und Ranking), entwickelt von Martin Darting
im Rahmen seiner längjährigen Berufstätigkeit. Während der PAR-Verkostung wird für
jeden Wein ein quantitatives und qualitatives Profil erstellt und das sensorische
Geschmacksbild eines Weines in einem PAR-Bewertungsbogen nachvollziehbar erfasst.
Damit wird verhindert, dass die Punkte aufgrund von persönlichen Vorlieben vergeben werden. Ein wesentlicher Nutzen der Bewertung nach PAR, so der Entwickler Martin
Darting, ist, dass der Winzer aus dieser Beurteilung wichtige Rückschlüsse für seine
Weinbereitung ableiten kann. Auch der Weinhändler kann anhand dieses Weinprofils
seine Kunden gemäß ihrer geschmacklichen Vorlieben umfassend beraten.
„Qualität ist bei Lebensmitteln und insbesondere beim Wein Vertrauenssache. Der
Verbraucher sieht einem Produkt beim Kauf sein Qualitätsprofil nicht an. Deshalb sucht
er beim Einkauf nach verlässlicher Hilfestellung“, erläutert Gisela Wüstinger. Mit etwas
Übung kann er sich schon im Vorfeld ein Bild davon machen, was ihn beim Genuss
dieses Weines erwartet. Für die Zukunft planen die beiden Verantwortlichen ein solides
Wachstum bei gleichzeitiger Internationalisierung des internationalen bioweinpreises
sowie die Durchführung von weiteren Länderweinpreisen.