Internationale GfK-Studie untersucht Alkoholkonsum in 17 Ländern
Nürnberg/Frankfurt am Main, 5. Dezember 2008 – Europäer konsumieren – je nach Herkunftsland – unterschiedlich häufig Alkohol. Während die Menschen in der Türkei überwiegend abstinent leben, ist dies nur bei 18 Prozent der Deutschen der Fall. Im Europa- Durchschnitt ist Alkohol bei einem Drittel der Bevölkerung ein Tabu, in den USA liegt die Zahl der Abstinenzler etwas höher. Dies sind Ergebnisse einer Studie zum Thema „Alkoholkonsum“, die die GfK Custom Research im Auftrag von The Wall Street Journal Europe in 16 europäischen Ländern und in den USA durchgeführt hat.
Vier von zehn US-Amerikanern geben an, niemals Alkohol zu trinken. In Europa sind es drei von zehn Personen. Mehrheitlich abstinent zeigen sich hier die Türken. Mehr als 80 Prozent trinken grundsätzlich keinen Alkohol. Bei den Italienern und Portugiesen verzichtet jeweils rund die Hälfte auf Alkohol. Im Gegensatz dazu belegt Deutschland mit 18 Prozent abstinent lebender Menschen einen der hinteren Plätze. Noch weniger Anti-Alkoholiker gibt es in den Niederlanden (15 Prozent), in Griechenland und Schweden (jeweils 14 Prozent).
Rund 40 Prozent der Europäer trinken höchstens einmal pro Woche Alkohol. In Deutschland liegt die Zahl bei knapp unter 50 Prozent. Mehrmals pro Woche konsumieren 16 Prozent der Europäer ein hochprozentiges Getränk. Insgesamt 10 Prozent genießen sogar jeden Tag ein- oder mehrmals alkoholische Getränke. Deutschland liegt mit 9 Prozent knapp unter diesem Durchschnittswert. Tägliche Konsumenten sind hier vor allem Männer ab 50 Jahren.
Geschmäcker sind verschieden
Dies gilt auch bei der Getränkewahl. So bevorzugen Westeuropäer Wein und Schaumweine. Insgesamt 43 Prozent der Befragten gaben an, diese Alkoholika am liebsten zu trinken. An zweiter Stelle folgt Bier mit 34 Prozent. Differenziert nach dem Geschlecht zeigt sich, dass es besonders die westeuropäischen Frauen sind, die mehrheitlich weinhaltige Getränke bevorzugen. Knapp die Hälfte der Männer trinkt dagegen lieber Bier. Besonders im Weinland Italien sowie in der Schweiz gibt es überdurchschnittlich viele Weinliebhaber. Knapp zwei Drittel ziehen Wein anderen alkoholischen Getränken vor. Aber auch in Frankreich und Belgien bevorzugt die Hälfte der Befragten Wein oder Schaumweine. Dagegen favorisiert die Hälfte der Spanier Bier, nur ein Viertel bezeichnet Wein als Lieblingsgetränk. Wenig überraschend ist das Ergebnis für Deutschland. Die Hälfte der Deutschen bevorzugt Bier, etwa 40 Prozent trinken lieber Wein.
Spirituosen in Russland – Süßes in der Türkei
Spirituosen wie beispielsweise Whiskey, Gin oder Wodka bevorzugen nur zehn Prozent der Europäer und der US-Amerikaner. Im Vergleich dazu steht diese Alkohol-Sorte in Russland besonders hoch im Kurs. Insgesamt 30 Prozent der Befragten greifen am liebsten zu hochprozentigen Spirituosen. Damit ist Wodka genauso beliebt wie Wein und fast genauso beliebt wie Bier.
Süße und gemixte Alkoholika sind in den USA, aber auch in der Türkei beliebt. Etwa jeder Fünfte trinkt dort alkoholische Süßgetränke wie Cocktails und Alkopops. Unterschiede gibt es hinsichtlich der Vorlieben von Männern und Frauen. Während in der Türkei vor allem Männer ab 50 Jahren zum Mixgetränk greifen, sind es in den USA junge Mädchen und Frauen zwischen 14 und 29 Jahren. Im übrigen Europa bevorzugen im Schnitt nur 7 Prozent der Befragten diese Getränke.
Nicht ganz so hoch in der Gunst stehen Liköre und alkoholverstärkte Likörweine. Sowohl in Europa als auch in den USA rangieren sie bei einem Wert um die 5 Prozent und damit am Ende der Beliebtheitsskala. Eine Ausnahme sind die Franzosen. Insgesamt 12 Prozent der Befragten sind Likör-Liebhaber – vor allem Frauen ab 50 Jahren mögen diese Art Alkohol.
Alkohol und die Folgen
Auf die Frage, wie sich Alkohol auf die Stimmung auswirkt, antworten 30 Prozent der Europäer und ein Viertel der Amerikaner, dass sie keinerlei Einfluss verspüren. Nur jeder siebte US-Amerikaner fühlt sich alkoholisiert „lustiger“; bei den Europäern trifft dies bei einem Viertel zu. Die Deutschen liegen hier deutlich über dem Durchschnitt. Insgesamt 41 Prozent geben an, sich unter Alkoholeinfluss lustiger zu fühlen.
Dass Alkohol freundlicher stimmt, glaubt rund jeder vierte befragte Amerikaner. In Europa stimmt nur jeder Sechste dieser Aussage zu. Einen positiven Einfluss auf die Sinnlichkeit erwartet dagegen kaum jemand. Nur drei Prozent aller Befragten fühlen sich alkoholisiert sinnlicher als nüchtern. Dagegen wird jeder zehnte Europäer und einer von sechs Amerikanern nach dem Alkoholkonsum müde.
Bemerkenswert sind die Aussagen zu den negativen Folgen des Alkoholkonsums. Knapp drei von zehn Europäern geben an, dass sie sich erst nach fünf Alkoholeinheiten – das sind beispielsweise fünf Gläser Bier, Schnaps oder Wein – körperlich oder mental schlechter fühlen. Zwei von zehn gehen davon aus, dass dafür drei Einheiten genügen, und 12 Prozent fühlen sich bei zwei Gläsern körperlich oder geistig beeinträchtigt.
Zur Studie
Für die internationale Studie „Alkoholkonsum“ hat die GfK Custom Research im Auftrag von The Wall Street Journal Europe und mit finanzieller Unterstützung des GfK-Nürnberg e.V. im Herbst 2008 insgesamt 17.343 Personen über 14 Jahren in 17 Ländern befragt. Untersucht wurden unter anderem der Alkoholkonsum, Vorlieben und Gewohnheiten sowie körperliche und seelische Auswirkungen des Alkoholkonsums.
Weitere Informationen: Mark Hofmans, GfK Custom Research DTC, Tel. + 32 2 47528-00, Fax + 32 2 47528-02, mark.hofmans@gfk.com oder bei Sandra Lades, GfK Custom Research, Tel. +49 911-395-3606, sandra.lades@gfk.com
Das Wall Street Journal Europe(wsj.com)
Das Wall Street Journal Europe wurde im Jahr 1983 gegründet und hat seinen Sitz in Brüssel. Es ist ein Teil des weltweit führenden Wirtschaftsnachrichtenkonzerns, zu dem auch das Wall Street Journal, das Wall Street Journal Asia und Wall Street Journal Online, die weltweit größte Nachrichtenwebsite auf Abonnentenbasis, gehören. Zusammen haben diese Publikationen eine verkaufte Auflage von 2,7 Millionen. Sie erreichen Wirtschaftsführer und Politiker in der ganzen Welt. Das Wall Street Journal Europe greift auf ein globales Netzwerk von nahezu 1.900 Journalisten zurück. Es ist das weltweit größte Netzwerk von Finanz- und Wirtschaftsjournalisten. 370 davon arbeiten in Europa, im Mittleren Osten und in Afrika. Weitere Informationen erhalten Sie bei: Huss-PR-Consult, Judith Huss, Tel. + 49 89 6494-5570, Fax: + 49 89 6494-5572, judith.huss@hussprconsult.de
Zur GfK Gruppe
Die GfK Gruppe, weltweit die Nummer 4 der Marktforschungsunternehmen, ist in den drei Sektoren Custom Research, Retail and Technology und Media aktiv. Insgesamt gehören der GfK Gruppe 115 operative Unternehmen an, die über 100 Länder abdecken. Von den rund 10.000 Beschäftigten (Stand 30. September 2008) arbeiten mehr als 80 Prozent außerhalb Deutschlands. Weitere Informationen erhalten Sie unter gfk.com.