Das Weingut Frey in Essingen – »der Spezialist für edelsüße Weine« – hat am Samstagabend bereits um 21 Uhr tiefgefrorene Trauben für eine Eisweincuvée aus Riesling und Chardonnay mit ca. 140° Oe gelesen. Die relativ geringen Oechslewerte seien auf den hohen Schneeanteil auf den Trauben zurückzuführen, so Jürgen Frey. Das Wein- und Gästehaus Zöller in Kirrweiler hat in der Nacht auf vergangenen Sonntag die Rebsorten Scheurebe und Riesling mit ca. 150° Oe gelesen. Das Weingut Lorentz in Landau-Nußdorf hat Merlot mit ca. 148° Oe geerntet. Gefrorene Rieslingtrauben konnten das Weingut Kühborth und Sinn in Neustadt-Duttweiler mit ca. 130° Oe, das Weingut und Gästehaus Roth in Kirrweiler mit ca. 165° Oe, der Ruppertsberger Winzerverein Hoheburg eG mit ca. 214° Oe und das Weingut von Winning in Deidesheim mit ca. 142° Oe ernten.
Das
Weingut Herrengut St. Martin – die Familie Schneider – in St. Martin
konnte 400 l Eiswein der Rebsorte Riesling mit ca. 138° Oe in der
Weinlage St. Martiner Schloß Ludwigshöhe ernten. In Venningen erntete
das Weingut Paulushof Chardonnay mit ca. 178° Oe und eine Cuvée aus
Weißburgunder und Silvaner mit ca. 174° Oe sowie das Weingut Marienhof
Riesling mit ca. 150° Oe und Cabernet Mitos mit ca. 140° Oe. Das Weingut
Werner Krück in Großkarlbach hat Silvaner mit ca. 164° Oe gelesen. Das
Weingut Langenwalter-Gauglitz in Freinsheim hat Scheurebe mit ca. 150°
Oe gelesen. Das Weingut Heinz Pfaffmann in Walsheim hat die Rebsorten
Spätburgunder, Chardonnay und Riesling geerntet. Die Vier Jahreszeiten
Winzer eG in Bad Dürkheim hat Gewürztraminer mit ca. 145 ° Oe geerntet.
Spätburgunder hat das Weingut Schäfer in Neustadt-Lachen mit ca. 135° Oe
und das Weingut Jochen Kuhmann in Weisenheim am Berg mit ca. 134° Oe
gelesen. Die Winzergenossenschaft Edenkoben hat insgesamt 15 Tonnen
gefrorene Trauben der Rebsorten Cabernet Mitos, Silvaner und
Weißburgunder geerntet. Hier half auch die Pfälzische Weinkönigen Andrea
Römmich tatkräftig bei der nächtlichen Lese.
Für einige wenige Weingüter war es in der Nacht zum 09.12. leider nicht
kalt genug um Eiswein zu ernten. Im Vergleich zur letzten Lese im
Januar, bei der aufgrund der sehr geringen Erntemenge 2011 nur wenige
Weingüter Eiswein gelesen haben, sind es dieses Mal deutlich mehr
Weingüter, die die edelsüße Spezialität produzieren.
Die Lese für den Eiswein beginnt meist in den kältesten Nachtstunden,
die Trauben müssen bei Minus sieben Grad gelesen werden und kommen in
gefrorenem Zustand auf die Kelter. Dadurch gehen nur die hochwertigen
Inhaltsstoffe in den Wein über, nicht aber das gefrorene Wasser.
Eisweine bieten daher ein intensives Geschmackserlebnis, das kein
anderer Wein erreicht. Sie erzielen bei Weinwettbewerben regelmäßig
höchste Bewertungen und bei Weinauktionen mitunter Rekordpreise.
Weinkenner im In- und Ausland schätzen sie als unverzichtbare Begleiter
eines exquisiten Desserts, andere legen die Jahrzehnte haltbaren Weine
für Jubiläen zurück. So sorgen beispielsweise besondere Daten wie der
Millenniumswechsel für einen Anstieg der Eiswein-Produktion. Doch auch
in Jahren mit großer Eisweinernte liegt der Eiswein-Anteil in der Pfalz
im Vergleich zur Gesamtmenge weit unter einem Prozent.