Unsere 9. Weinlese on Tour führte uns im Oktober 2008 zum Landesweingut Laimburg nach Pfatten. Die Laimburg ist nicht nur Landesweingut, sondern auch Land- und Forstwirtschaftliches Versuchszentrum und bietet den Südtiroler Bauern Hilfestellung und Unterstützung in sämtlichen Anbausituationen an.
Empfangen wurden wir an der Rezeption vom Direktor der Gutsverwaltung Laimburg und Önologen F.-Ing. Klaus Platter (rechts im Bild). Herr Platter machte mit uns einen Rundgang durch die Räumlichkeiten des Versuchszentrums und erklärte uns sämtliche Tätigkeiten des Versuchszentrums Laimburg. Dabei haben wir einen Einblick in die umfangreiche Tätigkeit dieses Südtiroler Landesbetriebes erhalten.
Die Laimburg leistet dem Obstbau, dem Weinbau, der Berglandwirtschaft, dem Gemüseanbau, dem Beeren- und Steinobstanbau sowie dem Kräuteranbau Südtirols wertvolle Unterstützung in allen Problemsituationen.
Folgende Landwirtschaftliche Betriebe gehören zur Laimburg:
Landwirtschaftsbetrieb Laimburg; Binnenland-Hof; Salurner-Hof; Piglon-Hof; Ölleitenhof mit Weingut „Baron“; Mitterwegerhof; Winklerhof; Seeburg-Hof; Mair am Hof; Ladstätterhof; Martebnerhof; Sallmannhof; Fragsburg-Hof; Hallhof; Lachlerhof mit Weingut „Weißplatter“; Moarhof; Gachhof; Burgfried Schloss Tirol mit „Putzngütl“; Versuchsfeld Eyrs; Versuchsfeld Flugplatz Schluderns; Versuchsfeld Latsch, Erdbeerversuchsfeld Martell und das Versuchsfeld Aldein. Bei all diesen Betrieben, die in ganz Südtirol verstreut sind, steht die Versuchstätigkeit ím Mittelpunkt. Weiters wird versucht kostendeckend und teilweise gewinnbringend zu wirtschaften.
Die Versuchsanstalt hat ihren Namen von der Burgruine Laimburg, welche einige 100 Höhenmeter über dem Versuchszentrum Laimburg tront und seit dem 17. Jahrhundert Ruine ist und gleichzeitig Wahrzeichen der Landeskellerei ist.
Nachdem wir sämtliche Versuchsräumlichkeiten gesehen haben, sind wir in die Kellerräume des Landesweingutes und haben uns die verschiedenen Produktionsabläufe und Weinversuche der Laimburg erklären lassen. Die Laimburg testet auch im Weinbau sehr intensiv und baut sämtliche verfügbaren Rebsorten an und testet sie auf ihre „Weintauglichkeit“. Teilweise werden aus kleinsten Traubenmengen Weine in verschiedenen Situationen gekeltert, um die optimle Methode zu finden. Dieses Wissen stellt die Laimburg den Südtiroler Weinbauern zur Verfügung, welche somit einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil erhalten.
Nach der Besichtigung des Verkostungsraumes und des „Felsenkellers“ durften wir im Veranstaltungsraum des Felsenkellers eine besondere Weinprobe mit Herrn Platter, dem Kellermeister der Laimburg Herrn Piccolruaz, der Marketingleiterin Frau Heike Platter und der PR-Fachfrau Evi Brigl machen.
Folgende Weine durften wir verkosten:
Laimburg Südtiroler Müller Thurgau DOC 1981;
Laimburg Südtiroler Riesling DOC 1972;
Laimburg Südtiroler Sauvignon DOC 1982;
Laimburg Südtiroler Gewürztraminer DOC 1995;
Laimburg Südtiroler Lagrein Riserva DOC 1985;
Laimburg Südtiroler Cabernet Riserva DOC 1992;
Laimburg Südtiroler Sauvignon Passito Saphir DOC 1997;
Laimburg Südtiroler Weißburgunder RAÝET DOC 2007;
Laimburg Südtiroler Sauvignon Blanc OYÈLL´ DOC 2007;
Laimburg Gewürztraminer ELÝOND DOC 2006;
Laimburg Südtiroler Kalterersee Auslese Olleiten DOC 2007;
Laimburg Südtiroler Blauburgunder Riserva SELYÉT DOC 2003;
Laimburg Südtiroler Lagrein Riserva BARBAGÓL DOC 2003;
Laimburg Cuvèe COL DEL RÉY Weinberg Dolomiten Rot IGT 2003;
Laimburg Südtiroler Rosenmuskateller DOC.
Sämtliche Weine spiegelten die Philosophie der Laimburg (Kellermeister Urban Piccolruaz) besondere und wiedererkennbare Weine zu kreieren wieder. Auch die ALTEN Jahrgänge hatten noch die typischen Sorteneigenschaften und waren durchwegs alle sehr gut. Die Weine der Laimburg werden in zwei Linien abgefüllt, der Gutswein- und Burgselektion.
Die Gutsweine sind traditionelle, im Edelstahlfass, teilweise auch in großen Eichenholzfässern ausgebaute, rebsortentypische Jahrgangsweine.
Die Burgselektion steht für besonders individuelle, vorwiegend im kleinen Eichenholzfass ausgebaute oder selektionierte Weine, deren Namen auf die ladinische Sagenwelt der Dolomiten zurückgehen.
Die Laimburg produziert jährlich ca. 200.000 Flaschen, davon 60% Weiß- und 40% Rotweine.
Nach einer kleinen Stärkung…und einem letzten Abschiedsglas Kalterersee mussten wir uns von diesem faszinierenden Betrieb verabschieden.
Fotos (Fotos: Walter Wiedenhofer)