Unsere 35. Weinlese On Tour führte uns im August 2010 zu Mario Pojer und Fiorentino Sandri ins Trentino. Das bekannte Trentiner Weingut liegt inmitten der Ortschaft Faedo. Dieses typische kleine Bergdorf ist geprägt von zwei Kirchen, der Burganlage „Castel Monreale“ und den vielen umliegenden hervorragenden Weinbergslagen.
Mario Pojer der Tüftler, Vermarktungsprofi und Produktentwickler des Weinguts hat uns herzlich empfangen und uns einiges zur Geschichte erzählt.
Gegründet wurde das Weingut „Pojer & Sandri“ 1975 von Mario Pojer und Fiorentino Sandri. Das Startkapital der beiden Pioniere war: das Haus samt Weinkeller und einer kleinen Schnapsbrennerei, 2ha Weingut, 2 Kühe, 1 Ochs und 1.200.000 Lire pro Kopf. Sie waren die ersten, die im Trentino kompromisslos auf Qualität gesetzt haben und somit schon nach 2-3 Jahren den Durchbruch geschafft haben. Das Weingut hat sich auf dem italienischen und internationalen Markt einen hervorragenden Ruf erarbeitet.
Heute zählt das Weingut laut Experten zu den 100 besten italienischen Weingütern und exportiert in die ganze Welt. Zu Pojer und Sandri gehören mittlerweile 30ha Weinberge, welche auf 6 Trentiner Gemeinden verteilt sind. Die Trauben der erfolgreichen Winzer Mario Pojer und Fiorentino Sandri wachsen in 250-750m Höhe, deshalb die lebhafte Säure und der Extraktreichtum der Weine. Die zwei experimentierfreudigen Perfektionisten setzen vor allem auf Innovation und ihren Ideenreichtum. Sie sind sehr erfolgreich auch in der Grappa-Produktion.
Pojer und Sandri machen Weine, die vor allem aus traditionellen heimischen Sorten hergestellt werden. Das Hauptaugenmerk der Weinmacher gilt seit jeher den Weißweinen, aber auch bei den Roten haben Sie mit dem Merlino (Lagrein mit Brandy versetzt!) einen absoluten Kracher.
Momentan expandiert das Weingut vor allem Richtung Cembratal. Dort werden einige pilzresistente Sorten getestet und Anlagen mit Müller Thurgau gepflanzt.
Pojer und Sandri haben mehrere Patente von Kellertechniken entwickelt, welche auch in Produktion sind und weiterverkauft werden. Sie waschen die Trauben vor der Verarbeitung und kühlen den gesamten Weinkeller und die Weine mit Wasser aus dem naheliegenden Bergwerks-See. Das vom Berg gekühlte Wasser läuft durch ein gut durchdachtes Pumpsystem in den Keller des Weinguts und verrichtet dort seine Arbeit, um wieder ins Berginnere zurückzugelangen!
Gewissenhafte Kellerarbeit, die schon an Perfektionismus grenzt, verbunden mit Phantasie und Experimentierfreude und vor allem die Hingabe zu ihren Produkten zeichnet die beiden aus. Ihr Angebot umfaßt mittlerweile eine Palette von zwölf Weinen, zehn Grappe, fünfzehn Obstbränden, sowie einen trockenen Sekt und einen zehn Jahre im Faß gereiften Weinbrand. Trotz dieser Vielfalt ist jedes einzelne Produkt ein Spitzenerzeugnis. Die neuesten Kreationen sind im Fass gereifte Essigsorten aus diversen Früchten sowie der Weißwein Filii.
Das Winzerduo Pojer & Sandri aus Faedo hat einen besonderen Bezug zu Nürnberg und seinem großen Sohn Albrecht Dürer. Weil Dürer auf seiner Italienreise hoch über dem Etschtal in Faedo Station machte, um dem Fieber der Sümpfe auszuweichen, schmücken Motive und Schriftzüge von ihm die Etiketten des Weinguts.
Folgende Weine durften wir verkosten:
Pojer e Sandri Cuvèe 05-06 (trockener Sekt)
Pojer e Sandri Palai Müller Thurgau delle Dolomiti 2009
Pojer e Sandri Nosiola delle Dolomiti 2009
Pojer e Sandri Sauvignon delle Dolomiti 2009
Pojer e Sandri Besler Blanc Val di Cembra 2009
Pojer e Sandri Pinot Nero delle Dolomiti 2009
Pojer e Sandri Rodel Planezzi Pinot Nero delle Dolomiti 2006
Pojer e Sandri Merlino Vino Liquoroso
Pojer e Sandri Rosso Faye 1990
Pojer e Sandri Rosso Faye 1989
Pojer e Sandri
Via Molini 4 38010 Faedo (TN)
Tel. +39 0461 650342 Fax +39 0461 651100
info@pojeresandri.it
Die Weine von Pojer & Sandri werden in Südtirol von Fine Wines Engros vertrieben und sind im guten Weinfachhandel erhältlich.
Kontakt:
Fine Wines – Peter Dipoli
Villnerstrasse 5
39044 Neumarkt (BZ)
Tel. +39 0471 813400, Fax +39 0471 813444
vino@finewines.it, peterdipoli.com
Fotos (Fotos: Walter Wiedenhofer)