img_6605Freie Weinbauern Südtirol (FWS)

(bu/) Zum Auftakt des auch heuer wieder sehr umfangreichen und interessanten Jahresprogramms der Freien Weinbauern Südtirol, lud der Verein über den italienischen Weinbauernverband FIVI (Federazione Italiana Vignaioli Indipendenti) kürzlich den Vorstand der europäischen Winzervereinigung CEVI (Confédération Européenne Vignerons Indépendants) nach Südtirol ein.

In Zusammenarbeit mit den Trentiner Kollegen wurde Mitte April in San Michele die Vorstandssitzung der CEVI abgehalten und ein Gasttag in Südtirol veranstaltet. Dabei erwiesen sich die Freien Weinbauern Südtirol um einmal mehr als vorzügliches Gastgeber.
Zahlreiche
Vorstandsmitglieder aus verschiedensten
europäischen Ländern waren der Einladung gefolgt und untermauerten damit die
Wichtigkeit dieser länderübergreifenden Vereinigung, der über den Nationalen
Winzerverband FIVI auch die über 80 Mitgliedsbetriebe der FWS angehören.

Auf der Tagesordnung standen neben Bilanz, Neuwahlen des Präsidenten
und der drei Vizepräsidenten auch der Tätigkeitsbericht des erfolgreich
abgelaufenen, intensiven Arbeitsjahres der CEVI. Dabei konnte Präsident Xavier
de Volantat u.a. über folgende Ergebnisse
berichten:

 

– die Auflistung der Allergene auf den Weinflaschenetiketten wurde auf
30.06.12 verschoben;

 


die von der EU vorgesehene Weinverbrauchersteuer von 44% konnte mit
Erfolg abgewendet werden;

 

– außerdem
wollte die EU ein Limit in Bezug auf den CO² Ausstoß der Traktoren einführen.
Dadurch wären die Traktorenhersteller gezwungen, größere Motoren einzubauen, das
Fahrzeug würde erheblich größer und somit im derzeitigen Anbausystem
(Reihenabstände) nicht mehr einsetzbar. Auch dies konnte dank des erfolgreichen
Einspruchs  der CEVI verhindert
werden.

  

Im Rahmen dieses
Gastbesuchs wurde auch ein INTERVIEW mit Xavier de Volontat, dem Präsidenten der
europäischen Winzervereinigung CEVI geführt:

 

1.) Welche Rolle spielen kleine regionale Vereinigungen (z.B. die
Freien Weinbauern Südtirol) im europäischen
Kontext?

„Die CEVI legt den Akzent auf den regionalen Zusammenschluss der
Freien Weinbauern, denn nur so kann den regionalen Bedürfnissen gerecht werden.
Nur mit einer starken Basis kann der internationale Zusammenschluss Stärken
aussprechen. Der Gruppengedanke ist ausschlaggebend für das Erreichen unserer
Ziele und somit für den Erfolg.“

 

2.)        Was
hat die Cevi europaweit bewegt?

„Die CEVI
vertritt europaweit die Interessen der Freien Weinbauern, so beschäftigt sie
sich u.a. mit der von der EU geforderten Etikettierung der Weinflaschen. Aber
auch zu anderen Themen nimmt die CEVI Stellung, wie z.B. zur Problematik rund um
den moderaten Weinkonsum. In Zusammenarbeit  mit der CEVI wurde vereinbart, dass der
Wein als spezieller Alkoholkonsum definiert und somit in ein anderes Licht
gerückt wird. Hierzu hat die internationale Gesundheitsorganisation OMS (Organisation mondiale de la Santé)
täglich 3 Gläser Wein für Männer, 2 Gläser Wein für Frauen und 1 Abstinenztag in
der Woche festgelegt. Zudem hat die CEVI durchgesetzt, dass in der europäischen
Weinmarktordnung (organizzazione comune di mercato (OCM) del vino) verankert
wurde, dass die europäische Finanzierung auch dem kleineren, unabhängigen
Weinbauern mit eigenem Weingut, eigener Ernte und eigenem Wein, zukommt. Unser
Hauptbestreben ist es, viele verschiedene kleine Weinbauern in ganz Europa
zu sammeln, zu stärken und zu unterstützen.“

 

3.) Was sind
die zukünftigen Schwerpunkte der
Weinwirtschaft?

„Der
Konsument soll an der Weinkultur Gefallen finden (vin de plaisir). Authentische und personalisierte Weine machen die Stärke der
Freien Weinbauern aus. Wir als freie Weinbauern sind die einzigen in der
Branche, die voll und ganz hinter dem Produkt stehen. Im Unterschied zu den
Supermarktweinen, die ohne Wurzel und Geschichte sind, steckt hinter jeder
unserer Weinflaschen eine Geschichte und zwar jene Geschichte des kleinen,
freien Weinbauern, woher er kommt, wie er seinen Wein macht etc…

Das Schöne an jeder
von uns produzierten Flasche Wein ist, dass sie den Traum der Landschaft
vermittelt, die Erinnerung in sich trägt und beim Trinken wieder in Erinnerung
ruft. Somit ist jeder freie Weinbauer auch irgendwie ein Schöpfer der Natur, wir
schöpfen und kreieren aus jedem Jahrgang ein neues und besonderes Produkt mit
einer immer wieder neuen und anderen Geschichte.“  

___________________________________

Interview: Beatrix Unterhofer/Hayo
Loacker

  

Foto
byou von links nach rechts: Peter Dipoli, ehemaliger
FWS-Vizepräsident und FIVI-Vorstandsmitglied, der dieses länderübergreifende
Event in die Wege geleitet hat, Costantino Charrère, Präsident FIVI und
frischgewählter Vizepräsident der CEVI sowie CEVI Präsident Xavier de
Volontat.

__________________________

Kontakte &
Infos

§
Die Weingüter im Internet: www.fws.it/mitglieder

§ Büro Freie
Weinbauern Südtirol, Schlachthof-Str. 9/A, 39100 Bozen
Tel. +39 0471
238002, Fax +39 0471 238242, info@fws.it

§ Peter
Robatscher, Direktor: info@fws.it

§ Dr.
Beatrix Unterhofer, Presse & PR: Mobiltel. +39 335 493139, beatrix@byou.it