Vor rund drei Jahren läutete die Kellerei Kurtatsch, eine der ältesten Genossenschaften Südtirols, eine neue Ära ein. Ein junges Team um Obmann Andreas Kofler übernahm das Ruder. Eine kluge Entscheidung, wie ein Blick auf die Bilanz verdeutlicht. Die strategisch neu ausgerichtete Kellerei Kurtatsch konnte in allen Kernbereichen zulegen. Ein Schwerpunkt war und ist das Lagenthema.
Beim Wein gilt selten die Formel „jünger ist besser“. Anders ist das im Genossenschaftswesen, wie man am Beispiel der Kellerei Kurtatsch sehen kann. Seit der Verjüngung an der Spitze ist eine völlig neue Dynamik eingekehrt. „Wir haben 2013 die Führung übernommen mit dem Ziel, die Kellerei Kurtatsch nach vorne zu bringen, also in die erste Reihe der Südtiroler Produzenten. Zugleich wollten wir unsere Weine vermehrt auch in Italien und den Auslandsmärkten absetzen. Eine klare Marschrichtung, die am Ende allen Mitgliedern unserer Kellerei zugutekommen sollte“, so Kofler. Dass die Kellerei Kurtatsch auf dem richtigen Weg ist, scheint bei Betrachtung der Zahlen unbestritten: Die verkauften Flaschen konnte seit dem Wechsel vor drei Jahren um 12 Prozent gesteigert werden – von 1,1 auf 1,3 Millionen. Der Jahresumsatz kletterte im selben Zeitraum auf 7 Millionen Euro, was einem Plus von 22 Prozent entspricht.
In der Gunst der Weinliebhaber gestiegen, sind vor allem die Weine der TERROIR-Linie – mit plus 27 Prozent bei der verkauften Menge bzw. plus 39 Prozent beim Umsatzvolumen. Anders gesagt: „Die Entscheidung, auf die Lagen zu setzen, war sicherlich richtig“, erklärt Kofler. „Diesen Weg wollen wir auch weiterhin konsequent verfolgen. Die Kellerei Kurtatsch verfügt über einzigartige Lagen auf 220 bis 900 Metern Meereshöhe. Sie bilden die Grundlage für Weine, die die Eigenheiten des Terroirs perfekt widerspiegeln. 2017 wollen wir die Lagen der TERROIR-Weine abgrenzen und in ein Lagenkataster eintragen. Damit geben wir dem Konsumenten ein klares Herkunftsversprechen.“
Eine weitere wichtige „Währung“ für Weinproduzenten sind die Prämierungen der Weinführer. Und auch da schnitt die Kellerei Kurtatsch sehr gut ab. In den vergangenen drei Jahren gab es insgesamt für 16 verschiedene Weine 73 Höchst-Prämierungen von nationalen und internationalen Weinführern, darunter zwei Mal die begehrten „Drei Gläser“ des Gambero Rosso für den Gewürztraminer Brenntal Riserva 2012 und aktuell für den Jahrgang 2014. Die große Vielfalt der prämierten Weine bestätigt die eingeschlagene Lagenstrategie: „Wir haben es geschafft, aus allen unseren Lagen internationale Spitzenqualitäten zu erzeugen“, so Kofler.
Grundpfeiler der Arbeit des jungen Teams ist eine hohe Qualität in allen Bereichen. Intern, was die Abläufe in der Kellerei betrifft, aber auch draußen im Weinberg. Dabei stehen die Kellereimitarbeiter mit den Mitgliedern stets in einem engen Austausch. „Durch die interaktive Arbeit in Kleingruppen tragen wir zur Qualitätssteigerung im Weinbau und zur Verbesserung der Nachhaltigkeit bei. Für uns alle ist das ein laufender Prozess, der es uns ermöglicht gemeinsam immer besser zu werden.“
Im Bild: Harald Cronst (Export-Manager), Arnold Peer (Verwaltungsleiter), Othmar Donà (Kellermeister), Andreas Kofler (Obmann), Kurt Terzer (Vize-Obmann), Paul Tauferer (Verkaufsleiter Südtirol und Italien) und Erwin Carli (2. Kellermeister u. Weinbaubeauftragter) der Kellerei Kurtatsch