Konsortium Suedtiroler WeinEinen Monat nach seiner Amtsübernahme hat der Präsident des Konsortiums Südtiroler Wein gestern (2. Juli) Landesrat Schuler seinen Antrittsbesuch abgestattet. Besprochen wurden unter anderem die Aufwertung der Rebsorte Vernatsch oder die Sicherung der Finanzierung. „Ein gemeinsames Auftreten“, betonte Landesrat Schuler, „ist wichtig“.

Konsortium-Präsident Max Niedermayr aus Eppan ist Obmann Kellerei Schreckbichl. Gemeinsam mit Marketingleiter Werner Waldboth und Elke Gruber, die im Konsortium für Verwaltung und rechtliche Fragen zuständig ist, hat er sich mit Landwirtschaftslandesrat Arnold Schuler zu einer Aussprache getroffen. „Besonders im Hinblick auf die Vermarktung im Ausland“, wies Landesrat Schuler hin, „ist ein Zusammenschluss aller Weinproduzenten wichtig – international können wir nur im gemeinsamen Auftreten bestehen.“

 

Die Delegation des Konsortiums Südtiroler Wein besprach mit Landesrat Schuler und Ressortdirektor Klaus Unterweger sowie dem Direktor des Landesamtes für Obst- und Weinbau Andreas Kraus und seinem Mitarbeiter Armin Morandell die Möglichkeit, durch eine Pflichtfinanzierung alle Produzenten von Südtiroler Weinen mit den Ursprungsbezeichnungen DOC Südtirol, DOC Kalterersee und IGT Mitterberg (IGT steht für Indicazione Geografica Tipica, eine typische,
geographisch bedingte Charakteristik) an der Finanzierung zu beteiligen. Nachdem der Südtiroler Markt nahezu gesättigt ist, legte Präsident Niedermayr außerdem dar, und der Weinkonsum in Italien stetig sinkt, sei es wichtig, neue Absatzmärkte für die Weine zu schaffen. Deshalb müsse die Südtiroler Weinwirtschaft noch internationaler werden und neue Märkte erschließen. Derzeit sind die USA nach Italien und Deutschland der drittgrößte Markt. Als weiterer Punkt wurde die Aufwertung der einzelnen Weinbaugebiete angesprochen: Ziel ist es, eine Qualitätspyramide zu schaffen, die es dem Konsumenten erleichtert, die Weine einer Qualitätsstufe zuzuordnen; dafür sollen Gebiete, für die sich eine bestimmte Rebsorte besonders gut eignet, in die Erzeugervorschriften aufgenommen werden, die Einzellage bildet die Spitze der Pyramide. Wichtig sei auch, wiesen die Konsortiums-Vertreter hin, die Aufwertung der Rebsorte Vernatsch, die – als einst wichtigste Rebsorte Südtirols – zunehmend an Bedeutung verliert. An Bedeutung gewinnen, äußerten die Konsortiums-Mitglieder, sollte auch die Bozner Weinkost als wichtigste Veranstaltung der Südtiroler Weinwirtschaft.

Das Konsortium Südtiroler Wein ist der Zusammenschluss der Südtiroler Weinproduzenten und sieht seine Hauptaufgaben in der Verkaufsförderung, im Schutz und in der Wertsteigerung der Ursprungsbezeichnungen und in der Beratung und Unterstützung der Mitglieder in rechtlichen und organisatorischen Belangen. Derzeit hat das Konsortium 151 Mitglieder, darunter Kellereigenossenschaften (14), Weingüter (59) und freie Weinbauern (68): Das Konsortium vereint 80 Prozent der Produzenten und 94,9 Prozent der Produktion von Südtiroler Weinen mit den Ursprungsbezeichnungen DOC Südtirol, DOC Kalterersee und IGT Mitterberg. Der Vorstand des Konsortiums setzt sich aus Vertretern der Kellereigenossenschaften, der Weingüter und der Freien Weinbauern zusammen.