Kürzlich wurden
die Maischepreise für die Ernte 2009 festgelegt. Wie jedes Jahr erfolgte
die Verhandlung der Preise im Rahmen eines Treffens, an dem Vertreter
der Traubenproduzenten die im Arbeitskreis Weinbau
des Südtiroler Bauernbunds organisiert sind, und das Präsidium der
Weingüter Südtirols teilnahmen. Die Preise dienen als Richtwerte und
sollen die Situation des Weinverkaufs in den vergangenen Jahren widerspiegeln.
Foto: EOS Frieder Blickle
Die Verhandlung
der Maischepreise erfolgte auf der Grundlage einer statistischen Erhebung,
in der im Vorfeld die Durchschnittsgradationen der Ernte und die effektiv
im Vorjahr ausbezahlten Durchschnittspreise ermittelt wurden. Während
der gemeinsamen Sitzung wurden die Preisveränderungen in Prozenten
ausgehandelt, die sich aufgrund der Nachfrage, der Marktsituation und
der noch lagernden Weinbestände ergaben.
die bei der Sitzung ausgearbeitet wurde, ist keineswergs bindend. Sie
soll vielmehr dazu dienen, die Situation des Weinverkaufs in den vergangenen
Jahren widerzuspiegeln. Darüber hinaus sind die ermittelten Maischepreise
als Richtwerte für die Basislinien anzusehen. Bei Sonderlinien, Höfelinien
und Lagenweine erfolgt die Verhandlung der Preise individuell zwischen
Kellereien und Lieferanten.
Der Jahrgang 2009
war gekennzeichnet durch die außerordentliche Qualität bei Rot-
und Weißweinen. Die Preisabschläge sind also keinesfalls auf die mangelnde
Qualität der Maische zurückzuführen, sondern auf die angespannte
Gesamtwirtschaftslage und auf das Konsumverhalten: Sonderlinien werden
weniger nachgefragt, die Kunden kaufen generell eine Stufe billiger
und sind weniger experimentierfreudig. Der kleinstrukturierte Südtiroler
Weinbau setzt auf eine bewusste Reduzierung der Erträge, sodass alle
Qualitäten mit einem guten Preis- Leistungsverhältnis angeboten werden
können.
dem heimischen Markt läuft zur Zeit relativ gut. Zurückzuführen ist
dies auf den Trend hin zur Authentizität und zur Rückbesinnung auf
Produkte aus dem eigenen Land. Im restlichen Italien gilt Südtirol
weiterhin als das Weißweinland par excellence, was sich auch im italienischen
Konsumverhalten widerspiegelt. Im Ausland sind Preisrückgänge zu verzeichnen.
Dies ist auf einen großen Preis- und Konkurrenzkampf zurückzuführen.
„Trotz der ungünstigen
Lage und der erheblichen Rückgänge bei den Maischepreisen für die
Ernte 2009 profiliert sich Südtirol als gesegnetes Land. Die Maischepreise
sind im internationalen Vergleich noch relativ hoch“, so Martin Foradori,
Präsident der Weingüter Südtirols.