Zukunftsweisende Beschlüsse kurz vorm 100. Geburtstag
Oppenheim: Vor rund 150 Winzern des VDP fand gestern im DLR Oppenheim die jährliche Mitgliederversammlung des VDP statt. Präsident, Präsidium, Vorstand und Geschäftsführung standen den Mitgliedern der wichtigsten Deutschen Weingütervereinigung Rede und Antwort. Themen der Sitzung waren unter anderem die Satzungsänderung und die Vorbereitungen zum 100. Geburtstag des VDP im Jahr 2010.
Steffen Christmann, seit 2007 Präsident des VDP sprach in seiner öffentlichen Ansprache vor der Mitgliederversammlung und vor Vertretern der Presse über Themen der weinbaupolitischen Öffentlichkeit. Die EU-Weinmarktreform sei für den deutschen Wein eine große Chance, um endlich zu einer klar verständlichen Qualitätsabstufung zu kommen. Die international anerkannte Regel, je enger die Herkunft desto höher die Qualität, muss mit klaren Höchsterträgen endlich auch in Deutschland umgesetzt werden. Christmann unterstrich dabei die Hoffnung des VDP, dass die privatrechtliche Regelung der VDP-Klassifikation in Zukunft überflüssig wird und die inzwischen im In- und Ausland sehr erfolgreiche Klassifikation in die Gemeinschaft des Deutschen Weinrechts zurückfinden könne. Christmann hob weiterhin die Notwendigkeit für eine gemeinschaftlich finanzierte Information und Werbung für Deutsche Weine insbesondere im Ausland hervor. In den kommenden Monaten müsse hier eine zukunftsfeste Lösung gefunden werden.
Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus. Im Jahr 2010 feiert der VDP seinen 100. Geburtstag. Schon vor einigen Monaten wurde aus diesem Anlass eine Projektgruppe aus den verschiedenen Regionen mit Unterstützung externer Berater gebildet. Die Ergebnisse der Arbeit stellte in der gestrigen Sitzung Hilke Nagel, Projektleiterin des VDP-Jubiläums, der Mitgliederversammlung vor. Alle Einzelheiten, sowie einen Jahresplan der Feierlichkeiten werden in Kürze veröffentlicht.
Zuvor hatte die Mitgliederversammlung des VDP eine Satzungsänderung verabschiedet. Die Satzung wurde den aktuellen Gegebenheiten angepasst und macht den VDP somit fit für die Zukunft. Die vorangegangene Anpassung liegt 18 Jahre zurück.
Auch wurde die bereits seit langem geltende Preisuntergrenze für die Verwendung des VDP Adlers inflationsbedingt fortgeschrieben. Mit dem Jahrgang 2010 werden nur noch solche Weine mit dem Traubenadler ausgezeichnet, die auf dem Markt einen Verkaufspreis von mindestens 7,50 € erreichen.