Zum Vergrößern auf Doppelklick auf die Grafik
Die Südtiroler Kunden kaufen sehr qualitätsbewusst. Dies hat zur Folge, dass ein Preisvergleich, der auf die am meist verkauften Produkte aufbaut, Bozen als vermeintlich teurer erscheinen lässt. „Tatsächlich ist dem nicht so, wenn man identische Produkte vergleicht“, informiert Handelskammerpräsident Michl Ebner. Seit 2006 hat das Landesstatistikamt ASTAT die Grundlagen für die Preisbeobachtung der meist verkauften und der identischen Artikel geschaffen (siehe: http://www.provinz.bz.it/beobachtungsstelle-preise/default.asp) .
So zeigt sich bei einem Preisvergleich der am meist verkauften Produkte (64 Produkte des Einzelhandels, Stand Juni 2008), dass in Bozen im Vergleich zu Trient in 42 Fällen und im Vergleich zu Innsbruck in 33 Fällen zu einem teureren Produkt gegriffen wird. Untersucht man dagegen die Preise der identischen bzw. vergleichbaren Produkte (17 Produkte des Einzelhandels) so ist Bozen im Vergleich zu Trient nur mehr bei wenigen Produkten teurer als Trient bzw. Innsbruck: Würde man das Preisniveau für Bozen mit 100 festlegen, ergäbe sich in diesem Fall ein sehr ähnliches Preisniveau in Trient (100,1) und ein deutlich höheres Preisniveau in Innsbruck (116,4). Führt man dagegen einen Preisvergleich mit den meistverkauften Produkten durch, fließen automatisch die lokalen Konsumgewohnheiten in den Preisvergleich ein: In diesem Fall läge das „Preisniveau“ von Trient deutlich unter jenem von Bozen, jenes von Innsbruck dagegen immer noch leicht über jenem von Bozen.
Nicht zu verwechseln mit dem Preisniveau ist die Dynamik der Preisveränderung, d.h. die Inflation. Südtirol hatte ebenso wie viele andere europäische Länder im letzten Jahr mit einer relativ hohen Teuerungsrate von vier bis sechs Prozent zu kämpfen. Nun verzeichnet man aber wieder positive Signale: Die Inflationsrate im Januar 2009 lag bei 1,7 Prozent (Vergleich zum Vorjahresmonat) und hat sich somit wieder auf ein „normales“ Niveau eingependelt.