grappa_2Erstmals gibt es einen Film über Südtiroler Schnaps und Destillate

Gerade rechtzeitig zum 20sten Geburtstag wurde ein Film über Südtiroler Schnaps fertig gestellt. Dieser wurde im Rahmen einer kleinen Geburtstagsfeier im Filmclub präsentiert. Dabei lies man auch die vielen Bemühungen rund um die Qualitätssteigerung und Vermarktung des originalen Südtiroler Grappa Revue passieren.

Heute gab es auf Einladung der EOS – Export Organisation Südtirol der Handelskammer Bozen im Filmclub in Bozen gleich zwei Dinge zu feiern: Die Grappa mit den Südtiroler Qualitätszeichen feiert ihren 20sten Geburtstag und es gibt nun einen Film über Geschichte und Kultur von Schnaps und Destillate in Südtirol. Bei der kleinen Geburtstagfeier mit Filmpremiere waren die Filmemacher, die Produzenten der Südtiroler Qualitätsgrappa sowie Vertreter der Kooperationspartner anwesend. Der Film ist ein Kooperationsprojekt zwischen der EOS der Handelskammer Bozen, dem Amt für Audiovisuelle Medien und dem Rai Sender Bozen. Bei der kleinen Feier gab einem Einblick in die Geschichte der Südtiroler Qualitätsgrappa, die Erstaufführung des 30-minütigen Films „Aqua vitae – Geistreiches zu Schnaps und Destillation“ und einen kleiner Umtrunk mit Anschnitt einer Grappatorte. Der Film ist ein Zeugnis für die Tradition der Grappaherstellung in Südtirol und Medium zur Wahrung dieser Tradition. Die Dokumentation und die steigenden Verkaufszahlen zeigen, dass man für den Südtiroler Qualitätsgrappa den richtigen Weg eingeschlagen hat. Südtiroler Grappa wird aus ausgesuchten Südtiroler Trestern hergestellt. Die Destillation und Abfüllung erfolgt ebenfalls in Südtirol. Das Besondere am Südtiroler Qualitätsgrappa ist seine Reinheit, denn er ist frei von Zusätzen und Veredelungsstoffen. Für die Einhaltung der strengen Qualitätskriterien sorgen regelmäßige Kontrollen.

20 Jahre Südtiroler Qualitätsgrappa

Erste wissenschaftliche Untersuchungen zur Destillation von Weintrestern gibt es im 17. Jahrhundert. Als die Heimat des Tresterschnapses, dem Treber, gelten die nördlichen Regionen des heutigen Italiens. Mit der Zeit perfektionierte man die Art des Schnapsbrennens – auch in Südtirol. Eine Folge der konstanten Qualitätsverbesserung ist 1990 die Einführung der Bezeichnung „Südtiroler Grappa“ mit dem Südtiroler Qualitätszeichen aufgrund der nationalen und europäischen Schutzbestimmung. Über die Jahre folgen nicht nur konstante Bemühungen rund um die Verbesserung der Qualität, sondern auch viele Marketingmaßnahmen. Diese werden seit 1996 von der Handelskammer abgewickelt: Teilnahme an namhaften Messen, Sponsoring von diversen Gourmetveranstaltungen, Werbung, Pressearbeit, Erstellung einer Grappafibel und anderer Werbematerialien sowie die Durchführung diverser Verkaufsförderungsaktionen (Bsp. Tag der offenen Grappabrennereien).
Die Marketingmaßnahmen haben sich im Laufe der Jahre stark geändert. Waren es zuerst Messen und Sponsoring mit dem Ziel die Gastronomie zu erreichen, so liegt heute der Focus bei der Information des Konsumenten. In den letzten 5 Jahren – also seit Einführung des neuen Qualitätszeichens – wurden 441.000 Flaschen Südtiroler Qualitätsgrappa vermarktet; 2009 wurden ca. 100.000 Flaschen hergestellt. 2010 produzieren folgende Betriebe Qualitätsgrappa: Kellerei Algund, die Hofbrennereien Fischerhof und Zu Plun, L. Psenner und Lahnerhof. Der Hauptmarkt ist Südtirol. Informationen: www.suedtirolergrappa.com.

Dokumentarfilm zum Kulturgut „Schnaps“

pressekonferenz_grappa_conferenza_stampaEine erste Vorführung des Films für das Publikum gibt es im Kultursaal der Grundschule St. Pauls am 26. März um 20.30 Uhr. Im TV Rai Sender Bozen wird er am 5. April das erste Mal ausgestrahlt. Der Film wird im Archiv beim Amt für Audiovisuelle Medien zum Verleih ausgegeben und soll den landwirtschaftlichen Schulen als Dokumentation dienen. Den Film gibt es zurzeit nur in deutscher Sprache. Eine italienische Version ist in Planung. Der Film zeigt auf lebendiger Art und Weise, wie sich in der Weingegend Südtirol über Jahrhunderte die Tradition des Schnapsbrennens entwickelt hat. „Aus erstklassigen Trestern lässt sich erstklassiger Schnaps machen. Dazu gehört eine ausgefeilte Technik, die von Liebhabern über Jahre verfeinert wurde. Das sind die beiden Erfolgsgeheimnisse der Kunst des Schnapsbrennens. Die Folge ist, dass heute der Südtiroler Grappa zu einem hochwertigen Genussmittel geworden ist, das in keiner Gourmetküche mehr fehlen darf,“ das ist die Kernaussage der Dokumentation. Es ist eine Geschichte von Apothekern und Schwarzbrennern, von Bauern und Treberproduzenten. Mit nachgestellten historischen Szenen an Originalschauplätzen, Archivmaterial, Brennen früher und heute, Schwarzbrennen, Schmuggeln, Stellungnahmen von Gewährsleuten usw. wurde die Geschichte und Gegenwart des Schnapses bildlich aufbereitet. Die Dokumentation wurde von Taenia Production & Communication produziert. Autor ist Roland Walcher-Silbernagele; die Regie führte Jochen Unterhofer. Die Herstellungsleitung hatte Petra Tschenett inne. Die Fernsehrechte liegen beim RAI Sender Bozen wobei die EOS die Vermarktungsrechte innehat.

Im Bild 1: Grappa mit dem Südtiroler Qualitätszeichen ist die Krönung der Brennkunst in Südtirol

Bild 2: Anschnitt der Grappatorte, v.l.n.r. Helmuth Scartezzini (Abteilung Landwirtschaft), Matthias Lamprecht (Lahnerhof), Martin Mauracher (Hofbrennerei Fischerhof) Stefan Lahnbacher (Kellerei Algund), Werner Psenner (L. Psenner und Präsident der Fachkommission der Grappahersteller mit Südtiroler Qualitätszeichen), Hansjörg Prast (Direktor der EOS der Handelskammer Bozen), Verena Wachter (Amt für Audiovisuelle Medien), Brigitte A. R. Margesin (Rai Sender Bozen), Jochen Unterhofer und Roland Walcher-Silbernagele (Filmproduzenten)

Quelle: EOS.