van_gaalDie nordspanische Region ist berühmt für ihre Rotweine, doch Weiß und Rosé sind im Kommen.
Logroño/Mülheim an der Ruhr. Wenn der FC Bayern München gewinnt, dann jubelt auch die nordspanische Rioja. Denn Siege feiert der Trainer und bekennende Weinliebhaber Louis van Gaal gerne mit einem Glas Rioja – und tut das auch genauso gerne in Interviews kund.

Im Bild: Der Riojafan Louis van Gaal (Fussballtrainer FC Bayern München)

Der Niederländer schwört auf die vollmundigen, im Barrique gereiften Roten, für die die Anbauregion so bekannt ist. Doch auch die Weiß- und Roséweine aus der Rioja können sich sehen lassen und werden bei Weinkennern immer beliebter.

D.O.Ca Rioja – der Name steht für Qualität. Die geschützte und qualifizierte Anbauregion – Denominación de Origen Calificada, kurz: D.O.Ca – ist nicht nur bei den Spaniern selbst die beliebteste Weinherkunft, wie die aktuelle Nielsen-Studie belegt. Weltweit haben sich die Weine aus der Rioja einen Namen gemacht und gehören zu den führenden Tropfen. Am bekanntesten sind dabei die Rotweine, die mit rund 90 Prozent den Löwenanteil der riojanischen Produktion ausmachen. Bekannt ist die D.O.Ca dabei vor allem für ihre gereiften Weine der Qualitätsstufen Crianza, Reserva und Gran Reserva, die ihren letzten Schliff durch die Reifung im Eichenfass erhalten. Rote, im Barrique gereifte Weine machen schließlich 64 Prozent aller 2009 verkauften Riojas aus.


Weiß wird beliebter

Weißwein hat in der Rioja ebenfalls eine jahrhundertealte Tradition, auch wenn weiße Trauben aktuell nur auf rund 6,5 Prozent der Rebfläche wachsen. In den kommenden Jahren wird sich das allerdings ändern: Zu den vorhandenen 4.200 Hektar sollen noch einmal 1.200 Hektar hinzukommen. Denn weltweit steigt der Weißweinkonsum. Die Weißen aus der D.O.Ca. werden derzeit immer beliebter – auch in Deutschland, das im vergangenen Jahr mit rund 14 Millionen Litern nach Großbritannien der zweitgrößte Exportmarkt der Rioja war. Fruchtig und spritzig sind die nordspanischen Blancos und damit die idealen Sommerweine. Weil ihr Säuregehalt in der Regel dezenter ist als der manches Franzosen oder Rieslings, sind sie für empfindliche Mägen bekömmlicher. Die hellen Weine haben in den letzten Jahren einen deutlichen Qualitätsschub erfahren und bieten damit heute ein überzeugendes Preis-Leistungs-Verhältnis.

Mehr Rebsorten für elegante Weine

riojavangaalBeigetragen dazu hat sicherlich die Erweiterung des Rebsortenspiegels im Jahr 2007. Durfte bis dahin riojanischer Weißwein nur aus den heimischen Trauben Viura, Garnacha Blanca und Malvasía gekeltert werden, ließ der Consejo Regulador – der Kontrollrat der D.O.Ca – 2007 auch die heimischen Sorten Maturana Blanca, Tempranillo Blanca und Turruntés zu. Ebenso dürfen die Rioja-Winzer seitdem auch die internationalen Trauben Chardonnay, Sauvignon Blanc und Verdejo nutzen. Um den speziellen Charakter der Anbauregion zu erhalten, dürfen diese aber nur als kleiner Anteil in einem Cuvee eingesetzt werden und die 50-Prozent-Marke nicht überschreiten. Wie die vergangenen Jahre gezeigt haben, setzen die riojanischen Winzer aber sowieso lieber auf ihre heimischen Sorten: Nur drei Prozent der Pflanzungsanträge entfielen auf die Chardonnay im Gegensatz zu 25 Prozent für die weiße Tempranillo.

Das Ergebnis dieser Rebsorten-Erweiterung sind charaktervolle, elegante Weißweine, die auch mit der Reifung im Barrique bestens zurecht kommen. Nur kräftige Weißweine – wie die aus der Rioja – eignen sich überhaupt zum Fassausbau. Einen Riesling beispielsweise würden die Holznoten schlicht erdrücken. Daher sind deutsche Barrique-Weißweine noch eher die Ausnahme. Die cremigen fassgereiften weißen Riojas unterstützen mit ihrem würzigen Bukett perfekt den Geschmack von Speisen wie Meeresfrüchten oder Gemüse, ohne ihn zu überdecken. Auch mit dem feinen Aroma milder Käsesorten harmonieren riojanische Weiße sehr gut. Und wer weiß? Vielleicht stößt Louis van Gaal ja auch bald einmal mit einem weißen Rioja auf einen Bayern-Sieg an.

Pressemitteilung von: wein-rioja.de