slowfooddeutschland(ak) Am Samstag, 02. Juni 2012 feiert Slow Food Deutschland e.V. sein 20jähriges Vereinsjubiläum in Köln – und lädt gemeinsam mit dem Evangelischen Entwicklungsdienst alle Kölner ein, im Rahmen des Festes ein Zeichen gegen die Verschwendung von Lebensmitteln zu setzen.


Seit dem letzten Herbst macht Slow Food Deutschland gemeinsam mit dem
Evangelischen Entwicklungsdienst (eed) unter dem Motto "Teller statt
Tonne" durch Aktionen ganz gezielt auf das Problem der
Lebensmittelverschwendung aufmerksam. Gegenwärtige Kampagnen zum Thema
erregen viel öffentliches Interesse, greifen aber zu kurz. So wird weder
die Lebensmittelindustrie in die Verantwortung genommen, noch werden
die Konsequenzen auf die Länder des Südens thematisiert.

Grundproblem hinter der Verschwendung ist nicht nur die fehlende
Wertschätzung und das fehlende Verständnis von Lebensmitteln und ihrer
Herkunft, sondern auch das industrielle System von Herstellung und
Vertrieb, in dem weder für krumme Gurken noch für alte Rinderrassen
Platz ist. Slow Food stellt sich schon seit zwanzig Jahren gegen
diese Tendenz. "Das Bewusstsein für das, was wir essen, ist der
Mittelpunkt der Slow Food Philosophie," erklärt Dr. Ursula Hudson, amtierende Vorsitzende von Slow Food Deutschland e.V. (im Bild). "Unser Essen ist von zentraler Bedeutung für die Kultur, Gesellschaft, Wirtschaft und Umwelt – viel mehr als nur eine Ware.
Slow Food setzt sich dafür ein, den Zyklus von Überproduktion und
Verschwendung zu durchbrechen und unserem Essen wieder seinen wahren
Wert zu verleihen." Francisco Mari, eed, ergänzt: "Wir
wollen auch darauf aufmerksam machen, welche Folgen unsere Konsummuster
auf die Selbstversorgung im globalen Süden haben. Land und Wasser dürfen
nicht durch Industrie, Handel und Verbraucher verschwendet werden, in
dem bei uns viel zu viele Lebensmittel in der Tonne statt auf dem Teller
landen".

Viel nahrhaftes Gemüse kommt wegen meist optischer Mängel gar nicht erst in den Handel.
Dieses verschmähte Gemüse – gesammelt auf dem Gertrudenhof Hürth und dem
Biohof Bursch in der Umgegend von Köln – wird am Samstagmorgen auf dem
Platz vor dem Schokoladenmuseum in der Kölner Innenstadt geschnippelt.
Wam Kat und sein Team der Fläming Kitchen verarbeiten es dann zu einer
leckeren Mahlzeit, zu der alle Kölner herzlich eingeladen sind. Gegessen
wird gemeinsam an einer langen Tafel, begleitet von Podiumsgesprächen
zu Themen rund um Lebensmittelverschwendung, Ernährungssouveränität und
Konsumentenverantwortung aus Sicht von Slow Food und mit Blick auf die
Länder des Südens.

Teller statt Tonne – Aktion gegen Lebensmittelverschwendung
Samstag, 02. Juni 2012, Platz am Schokoladenmuseum, 50678 Köln

08:00 – 12:00 Uhr Schnippelaktion mit dem Slow Food Youth Network
12:00 – 15:00 Uhr Gemeinsame Mahlzeit an der langen Tafel begleitet von Podiumsgesprächen

An den Podiumsgesprächen
nehmen teil:

  • Carlo Petrini, Gründer und internationaler Präsident von Slow Food
  • Dr. Ursula Hudson, Slow Food Deutschland e.V.
  • Pfr. Jürgen Reichel / Francisco Mari, Evangelischer Entwicklungsdienst
  • Peter Knitsch, Abteilungsleiter Verbraucherschutz, MKULNV NRW
  • Martin Müller, Bundesverband der Lebensmittelkontrolleure e.V.
  • Stefan Kreutzberger, Journalist und Autor "Die Essensvernichter"
  • Hans Stefan Steinheuer, Restaurant ,Zur Alten Post' Heppingen
  • Heinz Bursch, Biohof Bursch Bornheim
  • Peter Zens, Gertrudenhof Hürth
  • Roland Schüren, Ihr Bäcker Schüren Hilden