Bild EOS: Südtiroler Bäcker und Konditoren bei der Schulung in der Fachschule Richemont
Die Ausführungen über die Langzeitführung waren dabei für die Südtiroler Bäcker und Konditoren von besonderem Interesse. Denn in der Langzeitführung liegt die Möglichkeit, ihren Arbeitsalltag wesentlich zu verbessern. Weiters gehörten die Besichtigungen der Confiserie & Bäckerei Merz in Chur und der Confiserie & Bäckerei Bachmann in Luzern sowie ein außergewöhnliches Bäckerfrühstück in der Fachschule zum Programm. Die „Bäckerz’morge“ bestand aus einer riesigen Auswahl von verschiedenen Brotsorten.
Mit Langzeitführung weniger Nachtarbeit
Bäcker und Konditoren sind aufgrund Ihres Berufs dazu angehalten einen Großteil ihrer Arbeitsstunden nachts zu leisten. Mit der Langzeitführung bietet sich nun eine Möglichkeit, die Arbeitsstunden zu einem gewissen Teil in den Tag zu verschieben. „Bei der Langzeitführung wird der Teig wie gehabt gefertigt und gehen gelassen. Später werden die Teiglinge kühl gelagert. Die so behandelten Teiglinge können dann in den frühen Morgenstunden gebacken werden. Wir müssten also nicht mehr die komplette Produktpalette in einem Arbeitsgang in der Nacht und den frühen Morgenstunden backen. Sondern könnten unsere Arbeitszeiten flexibler gestalten und mehr am alltäglichen Leben der restlichen Bevölkerung teilhaben. Ein zusätzlicher Vorteil der Langzeitführung liegt in der stärkeren Aromabildung, wodurch man eine bessere Brotqualität erreicht“, erklärt Horst Egger, von der Eggerbrot OHG in Latsch, die Vorzüge dieser Methode.
Lehrfahrt zur Vernetzung genutzt
Die Südtiroler Bäcker und Konditoren begrüßten die Teilnahme der Vertreter vom Land und der anderer öffentlicher Einrichtungen. In den Gesprächen mit Verena Huber vom Amt für Handel und Dienstleistungen, Gerd Locher vom hds, Cilli Seehauser von der EOS und der Direktorin der Landes Berufsschule E. Hellenstainer, Brigitte Gasser Da Rui, taten sich viele Gemeinsamkeiten bei der Vertretung der Interessen der Südtiroler Bäcker und Konditoren auf. Deshalb möchte man in Zukunft mögliche Synergie-Effekte durch eine intensivere Vernetzung besser ausschöpfen. Das Verhältnis zu den Schweizer Bäckern und Konditoren war sehr offen und ging weit über den freundlichen Empfang durch die Zunftvertreter in Luzern hinaus. Bei den Betriebsbesichtigungen boten die Schweizer ihren Südtiroler Kollegen an, ihnen Rezepte zu verraten bzw. ihnen diese zur Verfügung zu stellen.