Robert Parker’s „Wine Advocate“ ist seit vielen Jahren eine der
einflussreichsten Weinpublikationen weltweit. Parker selbst wird häufig
als „Weinpapst“ und einflussreichste Person der internationalen
Weinszene gefeiert, da Weine, die von ihm hoch bewertet wurden, gerne
gelistet werden und weltweit hohe Preise erzielen.
Der Deutschlandexperte in seinem Team, David Schildknecht,
besuchte im vergangenen Jahr nicht weniger als 101 Weingüter in
Deutschland und verkostete dabei Tausende Weine. Seine Begeisterung für
den Jahrgang drückt sich in einer wahren Flut an hohen Bewertungen aus.
41 Weine erhielten sogar 95 oder mehr Punkte, darunter allein 20 aus dem
Anbaugebiet Mosel. In der Vergangenheit erhielten vor allem süße und
edelsüße Weine aus Deutschland hohe Bewertungen im Wine Advocate Umso
erfreulicher ist es, dass in diesem Jahr erstmals auch ein trockener
deutscher Weißwein mit dem internationalen Spitzenwert von 95 Punkten
ausgezeichnet wurde: das Große Gewächs Westhofener Abtserde aus dem
Weingut Keller im rheinhessischen Flörsheim-Dalsheim. Auch zwei Sekte
aus den Weingütern Diel (Nahe) und Rebholz (Pfalz) erzielten mit 92
Punkten Spitzenwerte, ebenso wie der am höchsten bewertete Rotwein, ein
Spätburgunder aus dem Weingut Dr. Deinhard in der Pfalz (91-92+ Punkte).
Beim Weißwein dominierte die deutsche Vorzeigerebsorte
Riesling, aber auch andere Rebsorten wie Gewürztraminer, Grau- und
Weißburgunder, Silvaner, Sauvignon Blanc, Scheurebe oder Rieslaner
konnten sich über Spitzenbewertungen freuen.
Monika Reule, Geschäftsführerin des Deutschen Weininstituts,
sieht die Bewertungen als Zeichen der hohen Wertschätzung, die deutsche
Weine seit der Riesling Renaissance in aller Welt und insbesondere in
den USA genießen. „Auf der diesjährigen Vinexpo Asia-Pacific in Hongkong
konnten wir erst kürzlich erneut erleben, wie wichtig die Bewertungen
des Wine Advocate für den Erfolg in Asien sind. Für die Zukunft wünsche
ich mir, dass noch mehr deutsche Spätburgunder hier die Anerkennung
finden, die ihnen international mittlerweile längst zusteht.“
Foto: DWI