Am Sonntag, 5. September fand auf der Messe „Agraria“ in Wels das Geotrac Supercup Europafinale statt an dem zum ersten Mal auch Südtirol teilnahm und überraschte: Paul von Pföstl aus Algund war eine Klasse für sich und holte den Titel „Bester Traktorfahrer Europas“ und den rot funkelnden Grünlandtraktor aus dem Hause Lindner nach Südtirol.
In den drei Ländern
Österreich, Bayern und Südtirol hatten traktorbegeisterte Fahrer und
Fahrerinnen die Möglichkeit bei den Geotrac Supercup Landeswettbewerben
teilzunehmen. Die 31 Besten qualifizierten sich dann fürs Europafinale,
wo als Hauptpreis auf den Gewinner der attraktive Lindnertraktor wartete.
Aus Südtirol nahmen Paul von Pföstl aus Algund, Ulrike Laimer aus
Lana und Oskar Leitner aus Terenten teil.
Der Parcours, den es
beim Europafinale zu bewältigen galt, war alles andere als leicht.
„Der Traktor musste zuerst fünf Sekunden lang auf einer Wippe
ausbalanciert werden, dann ein Frontmähwerk und einen Schwader angehängt,
damit vor- wie rückwärts durch den kurvenreichen Parcours gefahren
und die Geräte wieder punktgenau eingeparkt werden. Dabei die Kegel
links und rechts, die nur Spielraum für wenige Zentimeter ließen immer
im Blickfeld. „Der Parcours verzeiht keinen noch so kleinen Fehler,
schließlich nimmt hier die Creme de la Creme Europas teil“, erklärte
Sepp Scherleithner, der Oberschiedsrichter des Parcours.
Mit Nummer 22 ging Paul
von Pföstl, angefeuert von seiner Familie und den anderen Teilnehmern
und Begleitern aus den Reihen der Südtiroler Bauernjugend, an den Start.
Locker, lächelnd und einer Priese Selbstironie antwortete der Algunder
Vollerwerbsbauer noch kurz vor dem Start auf die Frage des Moderators,
was er denn mit dem Traktor tun würde wenn er ihn wirklich gewinnen
würde: „Ich kann sowieso nicht viel mit dem Traktor anfangen, mit
dem großen Traktor komme ich ja nicht in meine Obstwiesen hinein.“
Dann ging es auch schon los, die Ruckelpiste und die Wippe meisterte
von Pföstl mit Bravour und auch das vor- und zurückfahren mit den
angehängten Maschinen war kein Problem für den routinierten Fahrer.
Lediglich der Nagel an der Anhängerkupplung wollte anfangs nicht so
recht. Dass ich eine gute Zeit mit wenig Fehlern hingelegt habe wusste
ich, dass ich aber gleich bester Fahrer des Tages war hätte ich mir
nie erträumt“, erklärte der smarte Bauer. Auf die Frage was er denn
mit dem Traktor machen würde hatte von Pföstl dann nach den Wettbewerb
eine eindeutige Antwort: „Der kommt auf alle Fälle auf meinen Hof
nach Südtirol.“
Neben Paul von Pföstl
nahmen auch Oskar Leitner und Ulrike Laimer am Wettbewerb teil. Oskar
Leitner fuhr eine beachtliche Zeit, doch die Wippe die ihn 55 Strafsekunden
kostete, wurde den 20-jährigen begeisterten Traktorfahrer aus Terenten
zum Verhängnis. Trotzdem darf er sich mit dem Titel fünftbester Traktorfahrer
Europas schmücken.
Und auch Ulrike Laimer,
Bäuerin auf dem Goldbichlhof in Lana versuchte ihr Glück. Dass sie
Traktor fahren kann, hat sie schon beim Landesentscheid in Südtirol
bewiesen. „Bei mir wollte das Mähwerk beim abstellen nicht so recht
von der Fronthydraulik, da habe ich viele wertvolle Sekunden verloren“,
blickte die Vollerwerbsbäuerin auf den Wettbewerb zurück.